Plattformökonomie wird MICE-Branche beeinflussen
Plattformökonomie ist das zentrale Geschäftsmodell der digitalen Wirtschaft – sie bringt Anbieter und Kunden auf einem digitalen Marktplatz zusammen. Und sie wird für den MICE-Sektor zu einer entscheidenden Herausforderung. Eine Studie des GCB German Convention Bureau hat jetzt untersucht, wie Plattformen die Rolle von Veranstaltungsplanern, Vermarktung und Anbietern, z. B. Restaurants, Hotels und Eventagenturen, ändern werden. Schließlich wurden Handlungsempfehlungen formuliert und Zukunftsszenarien entwickelt.
Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, das die Studie durchführte, empfiehlt unter anderem zu lernen, wie Algorithmen funktionieren, wie man virtuelle Inhalte seitens Locationbetreiber erzeugt, um Kunden schnell Zugriff auf relevante Informationen zu bieten, Data-Profiling und ein konsequentes Customer-Relationship-Management.
Außerdem wird Künstliche Intelligenz (KI) ein zentraler Bestandteil von Plattformen, sind sich Experten sicher. Im Zuge fortschreitender Entwicklung wird es möglich sein, immer komplexere Veranstaltungen über Plattformen abzuwickeln. Die Studie skizziert ein mögliches Zukunftsszenario, in dem künstlichen Intelligenz so fortgeschritten ist, dass ein „Smart Meeting Assistent“ den Veranstaltungsplaner über die gesamte Customer Journey optimal unterstützen wird.
Künstliche Intelligenz verstehen
„Entscheidend wird sein, dass die Akteure einerseits KI und Algorithmen verstehen und sich andererseits mit ihren USPs entlang der Customer Journey entsprechend positionieren“, stellt GCB Geschäftsführer Matthias Schultze fest. „Für Veranstaltungsplaner ergibt sich hierbei die Chance sich auf wesentliche konzeptionelle und kreative Phasen der Veranstaltungsplanung zu konzentrieren und diese optimal unterstütz umzusetzen“, ergänzt Dr. Stefan Rief, Leiter Forschungsbereich Organisationsentwicklung und Arbeitsgestaltung Fraunhofer IAO.
Veranstaltungsplaner und Dienstleistungsanbieter erwarten, dass sich die Zusammenarbeit durch Plattformen verändern wird. Nichtsdestotrotz dürfe man den menschlichen Kontakt nicht unterschätzen, vor allem, wenn es um komplexe Themenstellungen und Konzeptionen, Kreativität und personalisierte Anforderungen geht.
Das Projekt wurde gemeinsam mit der HSMA Deutschland e.V., dem Verband der Veranstaltungsorganisatoren e.V. (VDVO), den Convention Bureaus der Städte Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart sowie dem EVVC Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren als Kooperationspartner realisiert.