Handy-Kritiken oft weniger wert
Konsumenten, die sich Online-Bewertungen zu Restaurants ansehen, messen auf Handy verfassten Kritiken weniger Wert bei als auf dem Computer geschriebenen. Das hat eine Studie der University of Connecticut (UConn), des Boston College und der Universität Peking ergeben. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Handy-Bewertungen zumeist schnell und unreflektiert erfolgen.
Dank Smartphones können Nutzer ständig auf Bewertungsplattformen wie TripAdvisor, Yelp oder Google zugreifen und auch direkt mobil Kritiken abgeben. Zunächst scheinen Konsumenten die Handy-Inhalte auch ebenso gut anzunehmen wie auf dem PC erstellte, so UConn-Wirtschaftsprofessor Nicholas Lurie. „Mit dem Ausreifen der mobilen Plattform sehen sie die mobilen Bewertungen als weniger hilfreich“, betont er jedoch. Das haben Auswertungen von 275.000 Bewertungen ergeben, darunter ein Datensatz von 21.026 Bewertungen durch 673 Nutzer, die sowohl Handy als auch Computer für je mindestens vier Kritiken genutzt haben.
10 bis 40 Prozent weniger Likes
Der in „Marketing Science“ veröffentlichten Studie zufolge haben mobile Reviews nach dem Start einer App für Nutzer zumindest ebenso Wert wie auf einem Computer verfasste, doch mit der Zeit verlieren sie deutlich an wahrgenommenem Wert. Insgesamt bekommen Handy-Kritiken 10 bis 40 Prozent weniger Likes von anderen Nutzern als Bewertungen, die auf Laptop oder Desktop verfasst wurden, scheinen also von Konsumenten deutlich weniger gut aufgenommen zu werden.
Denkbar scheint den Forschern zufolge, dass Handy-Reviews eher als unreflektierte Schnellschüsse wahrgenommen werden. Die Echtzeiterstellung auf mobilen Plattformen habe jedenfalls den Konsum der Inhalte durch Assoziationen zum Begriff „mobil“ und der Informationsqualität beeinflusst. „Das Schreiben von Rezensionen kann therapeutisch wirken und Konsumenten dabei helfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten“, schreiben die Experten.