Wenn Clean Eating zur Pos(s)e wird
„Clean Eating“ – ein Begriff, der vor allem eines bedeutet: auf Zusatzstoffe, Farbstoffe und Geschmacksverstärker zu verzichten. Insbesondere in Berlin haben zahlreiche Gastronomen diesen Trend bereits aufgenommen, wodurch sich dort mittlerweile eine eigenständige Landschaft aus Clean-Eating-Restaurants herausgebildet hat.
Doch wer glaubt, dass sich für diesen Foodtrend lediglich die Damenwelt interessiert, irrt ganz gewaltig. In den sozialen Medien herrscht zumindest „verkehrte Welt“, was die Befürworter(innen?) dieser neuen Esskultur anbelangt…
Das Onlineportal refinery29.de stellte eine Studie von Dr. Stephanie Baker vor, die einige interessante Fakten über Männer, Frauen und trendiges Superfood ans Tageslicht beförderte. In einem Zeitraum von acht Tagen hatte die Londoner Soziologiedozentin eine Vielzahl an Instagram-Posts zum Thema Clean Eating unter die Lupe genommen und dabei herausgefunden, dass nicht weniger als 68 Prozent der Beiträge entweder direkt von den sogenannten „Herren der Schöpfung“ eingestellt wurden oder diese zumindest darauf abgebildet sind – am liebsten mit perfekt gestählten Oberkörpern.
Ganz offensichtlich stehen hier längst nicht mehr der smarte Rhabarber-Smoothie oder die bunte Veggiebowl im Vordergrund, sondern männliche Muskeln, Schweiß und nackte Haut. Dr. Baker erkennt hier einen deutlichen Trend, der momentan die sozialen Medien durchzieht: Geschlechtsspezifische Stereotypen würden ihrzufolge durch solche Plattformen einen viel größeren Ausdruck erfahren als es in der traditionellen Medienlandschaft jemals der Fall sein könnte. Also – alles nur lächerliche „Posse“? Oder zeigt sich doch vielleicht hin und wieder eine schöne „Pose“, die man sich auch als Non-Clean-Eater gerne mal zu Gemüte führt? (refinery29.de/TH)