Social Media

Erste Gemeinde geht gegen Instagram-Touristen vor

Ein Foto vom Gebirge in einem Handy
Der Rathauschef der Gemeinde Krün hat beschlossen, gegen den überhand nehmenden Social-Media-Tourismus vorzugehen. (© picture alliance/Angelika Warmuth/dpa)
Die oberbayerische Gemeinde Krün sieht im ausufernden Social-Media-Tourismus ernsthafte Gefahren für Natur und Landschaft. Der Bürgermeister will nun Schilder aufstellen lassen und appelliert an die Vernunft der Reisenden. 
Montag, 25.03.2019, 12:00 Uhr, Autor: Thomas Hack

Hier noch eine schöne Aufnahme vom Geroldsee, da noch ein Schnappschuss vom Oberbayerischen Barmsee – schon hat man wieder seine Pflicht für Instagram getan! So denken jedoch viel zu viele Fototouristen, wie Thomas Schwarzenberger, der Bürgermeister der Gemeinde Krün im Landkreis Garmisch-Patenkirchen nun verlauten ließ. Jetzt hat der Rathauschef beschlossen, gegen diesen überhand nehmenden Social-Media-Tourismus vorzugehen. Der Passauer Neuen Presse zufolge habe er diesbezüglich verlauten lassen: „Es ist so, dass sich in den letzten Jahren da eine Szene entwickelt hat, die Bilder macht von schönen Landschaften, die sie irgendwoher kennen, und dann online stellen.“ Ihm zufolge hätte ein Ansturm auf die idyllischen Seen stattgefunden und mitten über die grünen Wiesen seien allmählich sogar Trampelpfade entstanden. Nun will Schwarzenberger dem Overtourismus entgegentreten…

Ab Frühjahr 2019 möchte der Rathauschef Schilder aufstellen, die das Bewusstsein der „Instagramer“ sensibilisieren soll. Der Bürgermeister zähle dabei auf die Vernunft der Reisenden, sagt aber gleichzeitig, dass er diesbezüglich zugleich „eine Art von Egoismus“ wahrnehme. Auch Tourismusforscher Armin Brysch warnt vor den Auswirkungen des modernen Social-Media-Tourismus: „Die negativen Folgen für eine Destination oder einen Ort sind nicht durch soziale Medien ausgelöst worden, sondern haben durch das unbegrenzte Teilen und Verbreiten von einzelnen Motiven eine Entwicklung verstärkt und sichtbarer gemacht.“ (pnp.de/TH)

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