Warnung vor Preiskampf in Österreichs Hotellerie
Während die Touristiker das begrüßen, ist ein Experte skeptisch. Er warnt vor einem Preiskampf. „Die Plattformen können sich nun nicht nur untereinander unterbieten, es bleibt ihnen auch überlassen, billiger als der jeweilige Vertragspartner (also das Hotel) zu verkaufen“, so Marco Riederer von der Prodinger Tourismusberatung. Gerade in der Stadthotellerie bestehe die „akute Gefahr einer negativen Preisspirale“, denn die Buchungsplattformen rund um booking.com „werden sich von ihrem Kunden-Versprechen des besten Preises nicht verabschieden“. Denkbar seien etwa Premium-Mitgliedschaften, besseres Ranking für gleiche Preise oder der Einsatz von Kommissionen, um die Preise gleich zu halten, meint Riederer.
Dass der „Zimmerpreis immer zentral sein wird“, glaubt auch Fritz Zerweck, Vorstandschef des Portals eHotel. Der Wegfall der Bestpreisklausel mache es für die Gäste komplizierter, das beste Angebot zu finden. „Ein Verbraucher, der bisher grundsätzlich nur über ein bestimmtes Hotelportal eingekauft hat, wird feststellen, dass er dort Angebote nicht mehr findet oder zumindest nicht zu jedem Zeitpunkt, wie das in der Vergangenheit der Fall war“, so Zerweck zum „Standard“. Es könne jetzt auch passieren, dass ein Zimmer günstiger wird, je länger man zuwartet. „Und es kann vor allem auf einem Kanal günstiger werden, den ich gar nicht im Auge habe.“
In Deutschland, wo es Buchungsplattformen seit Sommer untersagt ist, Hotels in ihrer Preispolitik einzuschränken, sei die Transparenz am Markt „eingeschränkter“, so der geschäftsführende Gesellschafter der Berliner Hotel-Metasuchmaschine.
eHotel vergleicht nach eigenen Angaben die Angebote sämtlicher Hotelvertriebswege. Das Portal hat Direktverträge mit 150.000 Hotels weltweit und verfügt über andere Plattformen Zugriff auf weitere knapp sieben Millionen.