Schweiz klagt gegen Booking.com
Der Preisüberwacher der Schweiz, eine Amtsperson, welche die Preise im Land kontrollieren soll, hat ein Verfahren gegen booking.com eingeleitet. Wie Spiegel Online berichtet, habe man bei Nachforschungen Hinweise auf Preismissbrauch bei den Kommissionen entdeckt, welche das Portal in der Schweiz verlangt. Zunächst habe man versucht sich einvernehmlich zu einigen, dies sei nach Angaben der Schweizer Behöre jedoch gescheitert.
13 Prozent des vermittelten Umsatzes fordert booking.com durchschnittlich für die Vermittlung eines Hotels in der Schweiz ein. Dieser Wert entspricht in etwa auch den Werten in Deutschland und Frankreich. Preisüberwacher Stefan Meierhans und sein Stab hatten im Juni dieses Jahres vorgeschlagen, die Vermittlungsgebühr auf acht bis neun Prozent zu senken, womit die absoluten Geldbeträge ähnlich wie in Deutschland wären. Denn die Hotelpreise seien in der Schweiz in der Regel höher als in der Bundesrepublik. Booking.com lehnte ab mit dem Vermerk, dass die Kommissionen im Vergleich angemessen seien. Laut Spiegel-Angaben legte man Meierhans Beweismaterial zum „Funktionieren des Marktes“ vor.
Booking.com immer mächtiger
Was den Reisemarkt angeht, gewinnt booking.com immer mehr an Bedeutung. Spiegel Online schreibt sogar, die Plattform sei mittlerweile „zu einer Art Google des Reisens aufgestiegen“. Schon seit längerer Zeit warnen Verbraucherschützer vor einem „globalen Monopol“. Befürchtet wird, dass Portale, wenn diese zu viel Macht besitzen, den Hotels beispielsweise Preisvorschriften aufzwingen. Insgesamt werden derzeit rund 93 Prozent des gesamten Marktes von den drei größten Portalen booking.com, HRS und Expedia abgedeckt. (Spiegel Online/MJ)