Künstliche Intelligenz ist nicht mehr „Star Trek“
„Künstliche Intelligenz ist nicht mehr Star Trek“, so Josephine Karner von Microsoft, die in ihrem Vortrag zeigen konnte, was Augmented Reality mit Hololens oder Gesichtserkennung und Chatbots heute schon leisten, wenn es darum geht, dem Gast eine Region oder ein Hotel virtuell darzustellen oder mittels Chatbots ganze Urlaubspakete mit Skype zu buchen, ohne jemals die Website eines Reiseveranstalters besucht zu haben.
Sher Khan, Leiter für den Bereich „Travel“ bei Google und zuständig für Europa, Nahost und Afrika gab einen eindrucksvollen Einblick in die „Reisewelt“ bei Google und wie Google entlang der Customer Journey der ständige Reisebegleiter für den Gast geworden ist. Mit Google Trips und Google Destinations wird dieser Bereich weiter verstärkt. Gemeinsam mit Googles „Assistent“ geht die Reise dorthin, dass der Gast sämtliche Informationen über sein Reiseziel und seine Erlebnisse vor Ort auf Google findet. Das macht den Besuch von Webseiten weniger bedeutsam, aber die Aufbereitung von maschinenlesbaren Daten für Touristiker umso wichtiger. Google wandelt sich von der Suchmaschine zur Antwortmaschine, bei der das klassische Verständnis von „Suche auf Google – gehe auf Website“ damit ersetzt wird, auf Google direkt alle reiserelevanten Informationen beantwortet zu bekommen. Bis hin zur zukünftigen Möglichkeit, dort auch mit „Book on Google“ zu buchen.
Touristen werden zu Reisenden
Einen beeindruckenden Einblick in den gesellschaftlichen Wandel und den Einfluss künstlicher Intelligenzen auf das Reiseverhalten der Gäste gab Vladimir Preveden vom Beratungsunternehmen Roland Berger. Die Personengruppe der Millennials und die jüngsten Generationen Y und Z verändern das Werteverständnis von Reisen und den Umgang mit digitalen Diensten. Sie sehen sich nicht als Touristen, wollen so auch nicht wahrgenommen werden und stellen persönlichen Kontakt und Zugehörigkeit in den Vordergrund. Es geht wieder stärker darum, sich zu einer Region und einer Gastgeberfamilie und Einheimischen „zugehörig“ zu fühlen. Digitale Information über Communities, Social Media, aber auch künstliche Intelligenzen wie Chatbots sind für die jüngsten Generationen völlig selbstverständlich, was die Bedeutung von Websites und Design stark verändert. Darauf müssen sich Tourismusorganisationen einstellen und schon heute an den Plattformen der Zukunft arbeiten, wollen sie ihre Inhalte in Diensten wie Amazon Alexa, Google Destinations und Google Trips und dergleichen in Zukunft wiederfinden. Die digitalen Services in Tourismusorganisationen bringen gänzlich neue Möglichkeiten, die Gästeströme in einer Region oder die Auslastung in Echtzeit und für die Zukunft zu analysieren und mit seinen Marketingaktivitäten kurzfristig darauf zu reagieren. (CK)