Kölner Restaurants verbieten Smartphones
„Stellt euch vor, es ist das Jahr 1990 und die Menschen reden miteinander! Hier ist Wifi-freie Zone!“ – Diese wohlklingenden Worte wurden nicht etwa auf einer privaten Feier ausgesprochen, sondern sind auf einem Aufsteller auf dem Tresen des Café Sehnsucht im Kölner Stadtbezirk Ehrenfeld vermerkt. Und wer dieses Lokal betritt, wird dem „Express“ zufolge augenblicklich sehen, dass das Schild vor der Tür nicht aus leeren Worthülsen besteht: Der Blick des Besuchers fällt auf Gäste, die sich tatsächlich unterhalten und nicht unentwegt auf das Smartphone, sondern ihrem Gegenüber in die Augen blicken. Dem Kölner Stadtanzeiger gegenüber habe die Café-Besitzerin Leah Strube verlauten lassen: „Bei uns gibt es kein W-LAN, damit die Gäste miteinander reden. Wer will schon jemand gegenüber sitzen, der mit gesenktem Blick auf sein Handy fixiert ist.“ Nach eigenen Angaben habe sie mit diesem progressiven Konzept voll ins Schwarze getroffen, was sich auch an der allgemeinen Stimmung im Restaurant widerspiegeln würde.
Handyverbot in Sternerestaurants und Romantikhotels
Doch das Café Sehnsucht ist nicht das einzige Restaurant in Köln, das neue Genusserlebnisse ohne Smartphone, Tablet & Co. bieten will: Vincent Moissonnier setzt in seinem Sternerestaurant „Le Moissonier“ ebenfalls ein striktes Handyverbot durch, wobei diesbezüglich ein auffälliges „Verbotszeichen“ mitten in die Speisekarte gedruckt worden ist. Wie nun der „Stern“ berichtet, gehe es dem Spitzenkoch um den Respekt gegenüber den anderen Gästen. Doch wer denkt, hier handele es sich um seltene Einzelfälle, täuscht sich gewaltig: Immer mehr Restaurants hängen derzeitig Hinweisschilder an die Türen, dass Handys nicht erwünscht seien und dieser Umkehrtrend setzt sich bereits auch im Beherbergungsgewerbe durch – so etwa motiviert das Kärntner Romantik Seehotel Jägerwirt seine Gäste, das Handy wegzusperren und bietet zu diesem Zweck kleine gezimmerte „Handysärge“ an. Auch in einem Hotel in Weinstadt bei Stuttgart sind Handys und Laptops mittlerweile verboten, zumindest in den Gemeinschaftsbereichen. (ksta.de/express.de/stern/TH)