Airbnb: Gehackte Profile öffnen Einbrechern Tür und Tor
Die Einbrecher-Branche ist innovativ. So auch bei den Methoden, neue Wege in die Wohnungen ihrer Opfer zu finden, wie der britische Sender BBC berichtet. In den vergangenen Monaten erlebten mehrere Airbnb-Anbieter aus verschiedenen Ländern eine wahre Einbruchswelle. Ihre Wohnungen wurden komplett leer geräumt, nachdem sie ihre diese vermietet hatten. Immer mehr Benutzer beschwerten sich auch über die sozialen Medien und im Airbnb-Forum darüber, dass ihre Benutzerkonten infiltriert wurden.
Wie kommen die Einbrecher in die Airbnb-Wohnungen?
Gegenüber der BBC packt ein Opfer der Einbruchsserie aus und erzählt den Reportern, wie er in die Falle tappte. Als der Mann auf Reisen war, erhielt er eine SMS von einem Airbnb-Mieter. Dieser teilte ihm mit, dass er nicht in seiner Wohnung sei, denn sein Airbnb-Konto sei gehackt worden. Der Vermieter kehrte nach dem Schock in sein Londoner Appartement zurück, das in der Zwischenzeit völlig leergeräumt wurde.
Die dreiste Masche: Der Vermieter hatte sein Appartement an einen vermeintlich seriösen Airbnb-Kunden vermietet. Dieser hinterlegte ein amtliches Ausweisdokument auf seinem Profil. Airbnb fiel bei der Überprüfung der Anmeldung keine Unregelmäßigkeit auf. Diese wurde sogar verifiziert. Denn: vom Anbieter sorgfältig überprüfte Kunden, scheinen den Vermietern besonders vertrauenswürdig. Über den perfiden Trick der verifizierten Konten gelangen die Kriminellen als vermeintlich seriös eingestufte Kunden sehr leicht in die Wohnungen der Vermieter. Die Konten werden gehackt, mit anderen Profilbildern sowie persönlichen Angaben ausgestattet.
Airbnb sagt Hackern den Kampf an
Nathan Blecharczyk, Mitgründer des erfolgreichen Online-Portals, kommentiert die Vorfälle in einem Blogbeitrag auf Airbnb: „Leider kam es zu Zwischenfällen, bei denen Gastgeber und Gäste geschädigt wurden“, schreibt er. Das könne sein Unternehmen nicht hinnehmen. Als Folge wolle man bei Airbnb die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verstärken, in dem die Verifizierung der Benutzerkonten unter Berücksichtigung mehrerer anderer Konten des betreffenden Nutzers ausgeprägter gestaltet werde. Andere große Online-Unternehmen wie Google oder Facebook nutzen diese mehrstufige Überprüfung ihrer neuen Nutzer bereits. So erhalten Neukunden bei der Anmeldung ihres Profils künftig eine SMS mit einem Code von Airbnb, der bestätigt werden muss. So soll verhindert werden, dass sich Cyberkriminelle unbefugten Zugang zu Airbnb-Konten verschaffen können, um diese anschließend zu manipulieren. Eine Auswertung, woher die Zugriffe auf ein bestimmtes Profil stammen und ob sich daraus auffällige Spuren verfolgen lassen, will das Unternehmen laut Blecharczyk ebenfalls checken. (Tagesanzeiger / FL)