Telekom-Studie

So digital ist das deutsche Gastgewerbe

Rezeptionist im Hotel zeigt einer Frau etwas auf einem Tablet
Tablets und App-Lösungen finden auch in der Hotellerie immer häufiger Anwendung zur Unterstützung der Kundenbeziehungen. (Foto: ©Rawpixel Ltd./stock.adobe.com)
Die Telekom hat erneut ihre Benchmarkstudie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020“ veröffentlicht. In Hotels und Gaststätten läuft die Digitalisierung zwar schleppend, für viele zahlt sich die Umstellung jedoch aus.   
Mittwoch, 20.11.2019, 13:53 Uhr, Autor: Kristina Presser

Die Digitalisierung der Hotel- und Gastronomie-Branche verläuft zäh, wenn auch stetig. Das zeigt die jetzt veröffentlichte Benchmarkstudie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020“, die techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom durchgeführt hat. Aktuell erreicht der Index 54 Punkte – das sind zwei Punkte mehr als noch im Vorjahr. Zum Vergleich: Den Spitzenwert von 100 Punkten würde ein Unternehmen erreichen, wenn es allen digitalen Handlungsfeldern die höchste Relevanz zuordnete und dabei maximal zufrieden mit der eigenen Umsetzung wäre. In Hotels und Gaststätten treiben vor allem digitale Kassen, Social Media und die Auswertung von Kundendaten die digitale Transformation voran. Und es zahlt sich aus: Denn laut Studienergebnissen konnte die Hälfte der Unternehmen dank digitaler Lösungen ihre Umsätze steigern. Und 57 Prozent der Befragten gaben an, damit leichter neue Kunden gewinnen zu können.

Social Media relevant für Gastgewerbe

Immer mehr Unternehmen nutzen soziale Medien, um sich mit ihren Gästen zu vernetzen. Gut ein Drittel (35 Prozent) ist mit seinem Unternehmen in sozialen Medien aktiv. Annähernd die Hälfte der Unternehmen (43 Prozent) nutzt soziale Medien zielgerichtet für Kommunikation und Werbung. 38 Prozent haben ihre Webseite inzwischen auch für mobile Endgeräte optimiert. 48 Prozent bieten die Möglichkeit, ein Hotelzimmer oder einen Tisch im Restaurant online zu buchen.

Analyse von Kundendaten lohnt sich

Wer heute digitale Lösungen zur Kundenbindung nutzt, ist deutlich erfolgreicher als jene, die darauf verzichten: Laut Studienergebnis konnten 83 Prozent der befragten Unternehmen so ihre Umsätze erhöhen. Viele nutzen inzwischen auch Tools Tools für Business Intelligence und Business Analytics, 29 Prozent um genau zu sein. Das ist ein Zuwachs um fünf Prozentpunkte im Vergleich zu 2018. Hotels und Gaststätten geben an, sie könnten so Trends im Kundenverhalten besser voraussehen und ihren Gästen personalisierte Produkte und Services anbieten.

Grafik zum Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020
Viele Unternehmen aus der Hotel- und Gastro-Branche setzen inzwischen auf digitale Lösungen für ihre Kunden – und profitieren davon.

Digitales Kassensystem steigert Produktivität

53 Prozent der Gastbetriebe nutzen aktuell ein digitales Kassensystem und ein knappes Viertel (23 Prozent) greifen zu einem Tablet bzw. einer App-basierten Lösung. Ein Großteil (91 Prozent der Unternehmen) sind sich dabei sicher, dass die digitale Kasse die Effizienz der Prozesse positiv beeinflusst. Sie bildet alle Buchungen sauber ab, sämtliche Zahlen sind jederzeit einsehbar und die Buchhaltung befindet sich stets auf dem aktuellen Stand.

Auch wenn es um Qualitäts- und Hygienemanagement geht, verlassen sich 15 Prozent der Unternehmen inzwischen auf digitale Lösungen über Tablet oder App. Diese führen eine digitale Checkliste und verständigen bei Beanstandungen den Verantwortlichen automatisch.

Top Digitalisierer überdurchschnittlich erfolgreich

Wie in allen Branchen zeigt sich auch im Gastgewerbe, dass die am stärksten digitalisierten Top-Performer besonders erfolgreich sind. Drei von vier Unternehmen sagen, sie seien mit ihrem Umsatz zufrieden, 72 Prozent äußern sich zufrieden mit der Neukundengewinnung und acht von zehn digitalen Vorreitern (79 Prozent) können schneller auf Kundenanfragen reagieren.

Hürden auf dem Weg zur Digitalisierung

Wie die Studie zeigt, sind es vor allem die Investitionskosten, die noch immer 39 Prozent der Betriebe Kopfzerbrechen bereitet. Darunter leiden vor allem kleinere Betriebe. 32 Prozent der Befragten sorgen sich um die IT-Sicherheit und die personenbezogenen Daten ihrer Kunden.

Zur Datenerhebnung

Bereits zum vierten Mal befragten Analysten von techconsult im Sommer 2019 knapp 2.100 kleine und mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen über den aktuellen Stand ihrer digitalen Transformation. Den aktuelle Gesamtstudienbericht sowie einzelne Branchenberichte können Sie unter www.digitalisierungsindex.de herunterladen.

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