„PinOn“ macht Karte digital
Die von Forschern der University of Massachusetts Boston entwickelte App „PinOn“ (http://pinon.io) zeigt Restaurantgästen die Speisekarte auf ihrem Smartphone. Sie nutzt dazu einen QR-Code, der am Tisch angebracht wird. Machen Gäste ein Foto vom Code, erhalten sie Zugang zum interaktiven Menü mit hochauflösenden Bildern der Speisen.
Der österreichische Gastro-Experte Michael Strauss sieht solche Ansätze im Tourismus als wichtig. Deswegen komme der Bedarf nach so einer App auch auf die Lage des jeweiligen Restaurants an. Die Zielgruppe sei ebenfalls entscheidend. Vor allem für junge Kunden seien bildliche Darstellungen besonders wichtig. „Das wird in Zukunft sehr bestimmend sein, an dieser Entwicklung kann man nicht vorbei“, meint Strauss gegenüber der Newsplattform pressetext.
Jeder Gast ist heute Profi
PinOn zeigt nicht nur Bilder, sondern auch Videos von der Zubereitung des Essens. Auch Infos über Allergene und Schärfegrad werden angegeben. Strauss zufolge ist Transparenz bei der Zubereitung nötig. „Show-Cooking ist sehr beliebt, die Leute wollen das heute alles live sehen. Sie wollen wissen, wie das Essen zubereitet wird und wo es herkommt. Jeder Gast ist heute Profi, Essen betrifft jeden, alle haben großes Interesse daran“, so Strauss.
Laut PinOn-Mitentwickler Peter Wolfinger soll die App kleineren, unabhängigen Restaurants dabei helfen, mit Rivalen wie McDonald’s mitzuhalten. Der Fastfood-Riese hat kürzlich angekündigt, 300 Mio. Dollar in die Aufwertung seines digitalen, interaktiven Menüs zu investieren. Das zeige Wolfinger zufolge die Bedeutung der Digitalisierung in der Gastronomie. Es sei für unabhängige Betriebe unvermeidlich, sich daran anzupassen. (pte/CK)