Kassenbeleg geht auch ohne Papier
Jeder Wirt kennt seit der Registrierkassen- und Belegspflicht das Problem: Täglich fallen Unmengen an Rechnungszetteln an, die der Kunde in dieser Form gar nicht braucht, oft genug auf gesundheitsschädlichem Thermopapier, das die EU ab 2020 ohnehin verbietet (konkret: Bisphenol-A- oder BPA-haltiges Thermopapier).
Das Bremer Unternehmen A&G-Software arbeitet jetzt an einer Lösung, die in wenigen Monaten einsatzreif sein soll. Das System dahinter nennt sich „admin“ und besteht neben der App aus einer Software- und einer Hardware- Komponente. Erstere wird in das Kassensystem integriert und speichert die Kassenzettel in einer geschützten Cloud. Die Übertragung auf das Smartphone der Kunden läuft über ein NFC-Gerät, das an das Kassensystem angeschlossen ist und eine sichere, kabellose Übertragung ermöglicht – auch ohne mobile Internetverbindung.
NFC-Technik
Die sogenannte Nahfeldkommunikation NFC ist eine RFID- basierte Technik, die bereits beim kontaktlosen Bezahlen per EC-, Kreditkarte oder Handy zum Einsatz kommt. „Mit admin schaffen wir eine digitale Schnittstelle zwischen Geschäft und Verbrauchern und reduzieren Kosten und Aufwand beim Bezahlvorgang“, erklärt A&G- Geschäftsführer Amir Karimi. Ein weiterer Vorteil: Das System ist massentauglich, denn es funktioniert betriebsübergreifend.
„Es ist ja eigentlich verrückt: Die Rechnungsdaten sind im System digital vorhanden, werden dann analog umgewandelt und ausgedruckt und der Kunde muss diese Rechnung, so er sie etwa für seine Steuererklärung weiterverwenden möchte, wieder digitalisieren. Mit unserem System überspringen wir den analogen Teil, über die App kann der Kunde den Beleg etwa auch gleich in einem Ordner für seinen Steuerberater ablegen“, so Karimi
Kostenersparnis für den Gastronomen
Für den Endkunden wird die App und deren Benutzung kostenlos sein, Händler bzw. Gastronomen zahlen pro Buchungsvorgang 1 Cent. Zum Vergleich: Wenn man alle Nebenkosten miteinberechnet kommt ein einziger herkömmlich ausgedruckter Beleg nach Karimis Angaben auf rund 3 Cent. „Es gibt eigentlich keinen Grund, weiter Ressourcen zu verbrauchen und die Umwelt mit Chemikalien zu belasten, nur um Belege zu drucken, die in den meisten Fällen ohnehin im Müll landen. Warum also nicht digital quittieren?“, ist der gebürtige Iraner Amir Karimi von seiner Idee überzeugt.