Österreich: Hackerangriff auf Hotelzimmerschlüssel
Die Wintersaison ist für das Hotel Jägerwirt auf der Turracher Höhe (Steiermark) dieses Jahr ins Wasser gefallen. Das lag aber nicht am ausbleibenden Schnee oder fehlenden Gästen, sondern an ausgefallenen Kassen-, Reservierungs- und elektronischen Schlüsselsystemen. Nach einem Hackerangriff waren auch die Gästedaten plötzlich verschlüsselt und nicht mehr abrufbar. Christoph Brandstätter ist Geschäftsführer des Jägerwirts. Zum vierten Mal griffen Hacker böswillig auf den Zentralrechner seines Hotels zu und legten alle wichtigen Systeme lahm, wie krone.at berichtet. Aber nicht nur das: „Danach kam eine Nachricht vom Erpresser. Der Hacker forderte sogenannte ‚Bitcoins‘, umgerechnet etwa 1.500 Euro, um das System wiederherzustellen. Wir mussten in den sauren Apfel beißen und bezahlten – wir waren mit 180 Gästen völlig ausgebucht und die Urlauber kamen nicht mehr in ihre abgesperrten Zimmer“, so Christoph Brandstätter.
Investitionen in Datensicherheit zahlen sich aus
Der Jägerwirt investierte nach den ersten Angriffen viel in seine Datensicherheit im Betrieb – und das zahlt sich anscheinend aus: Nach dem Bericht von krone.at fiel der letzte Hackerangriff nicht so drastisch aus. Für Hotelier Brandstätter ist der entstandene Schaden durch die Cyber-Kriminellen dennoch enorm: die Systemwiederherstellungen und nötigen Sicherheitsupdates kosteten ihn bereits 10.000 Euro – auf denen er alleine sitzen bleibt. Damit der kostspielige Spuk ein Ende hat, installierte er eine neue Hardware und Virensoftware. „Zurück in die Zukunft“ geht man im Jägerwirt auch mit alten Magnetbändern, auf die wichtige Daten gespeichert werden. Diese Bänder sind nicht mit der IT-Infrastruktur gekoppelt und können somit nicht von extern angegriffen, bzw. manipuliert werden. „Laut Auskunft der Versicherung bekommen wir den Schaden erst dann ersetzt, wenn der Täter ausgeforscht wird. Laut Ermittlern soll der Täter in Südostasien sitzen. Das wird schwierig“, wie Brandstätter gegenüber krone.at weiter erklärt. (krone.at / FL)