Cyberkriminelle erpressen Choice Hotels
Etwa 700.000 Gäste von Choice Hotels, der Muttergesellschaft von Ketten wie Clarion, EconoLodge, Comfort Inn und Quality Inn, haben offensichtlich ungewollt schützenswerte Informationen preisgegeben, wie das Portal consumeraffairs.com berichtet. Das Leck stamme aus einer ungesicherten Datenbank, die wohl zuerst von unbekannten Hackern aufgespürt wurde. Erst später wurde auch der Sicherheitsforscher Bob Diachenko auf diese Lücke aufmerksam. Die Datenbank, die vier Tage im Internet zu finden war, soll etwa 5,7 Millionen Choice Hotel-Datensätze enthalten haben, wobei Choice Hotels jedoch entgegnete, dass die Mehrheit der Datensätze „Testdaten waren, die nicht mit echten Menschen in Verbindung gebracht wurden“. Dem Bericht zufolge enthielten aber rund 700.000 der Datensätze Gästeinformationen wie Namen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern. „Die Aufzeichnungen enthielten keine Zahlungs-, Passwort- oder Reservierungsinformationen“, soll ein Sprecher von Choice Hotels in einer Erklärung dazu mitgeteilt haben. „Wir werden die betroffenen Gäste kontaktieren, um sie über das Geschehene zu informieren.“
Lösegeldforderung von umgerechnet 3.600 Euro
Die Hacker, die die ungesicherte Datenbank als erste entdeckt hatten, hätten mittlerweile eine Lösegeldforderung hinterlassen, aus der deutlich hervorgehen würde, dass die Datenbank tatsächlich bereits heruntergeladen wurde. Die Cyberdiebe hätten .4 Bitcoin (ca. 3.600 Euro) gefordert, um die Daten wieder dem Hotelunternehmen zu übergeben. Die Betreiber der Hotelkette hätten entgegneten, dass der Lösegeldversuch „nicht erfolgreich“ gewesen sei. Choice Hotels habe darüber hinaus mitgeteilt, dass weiterhin das Datenleck untersucht und die Zusammenarbeit mit dem Softwarehersteller beendet werden würde. „Wir haben diese Angelegenheit mit dem Anbieter besprochen und werden in Zukunft nicht mehr mit diesem zusammenarbeiten. Wir evaluieren andere Lieferantenbeziehungen und arbeiten daran, zusätzliche Kontrollen einzuführen, um zukünftige Ereignisse dieser Art zu verhindern“, soll das Unternehmen gegenüber dem Sicherheitsunternehmen Comparitech geäußert haben. „Wir begrüßen auch die Unterstützung von Herrn Diachenko, der uns hilft, Lücken zu identifizieren.“ (consumeraffairs.com/TH)