Hackerangriff

Acht Millionen Kreditkarten von Hotelgästen abgegriffen

Ein Hacker loggt sich in einen Computer ein
Hotelexperte Max Waldmann: „Es gibt keinen Bereich, in dem so viele Kundendaten so ungeschützt rumfliegen wie im Hotel.“ (© peshkov/Fotolia)
Die Hotelkette Marriott wurde im November letzten Jahres vom wohl größten Hackerangriff der Geschichte heimgesucht. Jetzt kommen neue Details ans Tageslicht, die bis zum chinesischen Geheimdienst reichen…
Mittwoch, 09.01.2019, 13:27 Uhr, Autor: Thomas Hack

Wo könnten Kriminelle wohl mehr Kreditkartendaten auf einen Schlag abgreifen als im Hotelgewerbe? In kaum einer anderen Branche sind so viele persönliche Daten abgespeichert – bzw. so ungenügend abgesichert, wie jetzt das Portal welt.de berichtete. Die Hotelgruppe Marriot habe mittlerweile eingestehen müssen, dass in ihrem Tochterunternehmen Starwood jahrelang persönliche und finanzielle Daten von insgesamt rund 383 Millionen Kunden abgegriffen worden waren – darunter auch diejenigen von 8,6 Millionen Kreditkarten. Doch wie Experten welt.de gegenüber nun offenbarten, sei Marriott nicht der einzige Fall dieser Art – so wären in den vergangenen zwei Jahren auch die Hotelketten Hilton, Hyatt, Interconti und Radisson in großem Maßstab von Datendieben heimgesucht worden.

Der Berliner Hotelexperte Max Waldmann hat in diesem Zusammenhang verlauten lassen: „Es gibt keinen Bereich, in dem so viele Kundendaten so ungeschützt rumfliegen wie im Hotel.“ Die Schwachstelle sei ihm zufolge die zentrale Steuerungssoftware der Gästehäuser, die kaum aktualisiert oder gewartet werden würde. Der Welt gegenüber sagte er: „Wir haben Dutzende Hotels gesehen, da war der Name zum Einloggen noch immer „admin“ und das Passwort ebenfalls „admin“. Bei uns hießen die nur noch die Admin-admin-Hotels.“ Die Frage, wer nun eigentlich im Besitz dieser Millionen Daten von Hotelgästen ist, konnte bis dato noch nicht ausreichend geklärt werden. Unbestätigten Berichten zufolge könnte der chinesische Geheimdienst hinter den Hotel-Hackerangriffen stecken. Wie auch immer: „Verloren“ sind die Daten nicht, denn zahllose von ihnen werden wohl im Darknet wieder auftauchen – für alle interessierten Internetexperten offen einsehbar… (welt.de/TH)

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