Zuwachs für das Deutsches Archiv der Kulinarik in Dresden
„Ich weiß sie im Deutschen Archiv der Kulinarik in den besten Händen“, sagt Walter Poganietz, der bisheriger Eigentümer der Privatsammlung zur Kulturgeschichte der Konditorei des Conditorei-Museums Kitzingen (Bayern), der diese nun an das Deutsche Archiv der Kulinarik in Dresden vermacht hat. Ihm sei wichtig, dass die Sammlung in ihrer Gesamtheit für das Handwerk der Konditoren erhalten und öffentlich zugänglich bleibe, begründete er seine Entscheidung.
Die Sammlung umfasst mehr als 1.400 Objekte, darunter Fachliteratur, Warenkataloge und Preislisten, Zeitschriften, seltene Rezept- und Wanderbücher und Grafiken des 18. bis 20. Jahrhunderts, wie die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden mitteilte.
Damit kann die SLUB ihre nach eigenen Angaben deutschlandweit einzigartige Sammlung zur Entwicklung der Kochkunst sowie Tafel- und Esskultur um einen Themenschwerpunkt erweitern. Es gebe dazu auch in und um Dresden viele Bezüge: die Conditorei des sächsischen Hofes war berühmt für ihre Zuckerbäckerkunst, der Verband der deutschen Schokoladefabrikanten und namhafte Hersteller ab Ende des 19. Jahrhunderts in der Residenzstadt beheimatet – und später auch einer der renommiertesten Verlage für Fachbücher des Konditorenhandwerks.
So entstand die Privatsammlung
Poganietz, gelernter Großhandelskaufmann, stammt aus einer Bäckereifamilie. Seit dem Fund von Relikten einer historischen Konditorei und Lebküchnerei auf dem elterlichen Dachboden in den 1980er Jahren ist er begeistert von der Geschichte der süßen Kunst.
Die Sammlung wurde an der Universität Würzburg wissenschaftlich erfasst und später auf Initiative des Deutschen Konditorenbundes in ganz Deutschland gezeigt. 1996 gründete er im Fachwerkhaus seiner Familie das private Museum – und mehrte den Bestand stetig weiter.
Über das Deutsche Archiv der Kulinarik
Das Deutsche Archiv der Kulinarik wurde im Herbst 2022 an der SLUB gegründet. Es bewahrt einen in den Jahren zuvor unter anderem mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder erworbenen und im Umfang bundesweit einmaligen Bestand an Kulinaria. Der soll gezielt erweitert, die Forschung zum Thema ausgebaut werden.
(dpa/SAKL)