Spitzenkoch aus Schwaben leitet Kochschule in Namibia
Die SWR Dokumentation „Der Herrgott kocht in Afrika – Schwäbische Spitzenküche in der Wüste“ von Peter Wejdling und Klaus Kunde-Neimöth begleitet Ralf Herrgott und zwei seiner Meisterschüler bei den Vorbereitungen zu einem wichtigen Kochwettbewerb. Außerdem wird Holger Mentzel vorgestellt, der in Windhoek den jährlichen, rheinisch geprägten Karnevalsumzug plant. Zu sehen am Mittwoch, 15. November 2017, 21 Uhr im SWR Fernsehen.
Schwäbischer Meisterkoch und Kochlehrlinge aus Namibia. An diesen Blick hat Ralf Herrgott einst sein Herz verloren: die Namib-Wüste, ein endlos scheinender roter Teppich unter gleißender Sonne. An Namibias Hauptstadt Windhoek, an ihre europäisch geprägte Moderne und natürlich an Pelinawa, seine zukünftige Frau, die er in einer protestantischen Owambo-Zeremonie heiraten will. Hier trifft das Filmteam auch seine derzeitigen Meisterschüler: Martha und Ronaldo. Beide stammen aus dem großen Township Katutura bei Windhoek. Voller Optimismus gehen sie in die anspruchsvolle Lehrzeit, es ist ihre große Chance auf eine internationale Karriere in Restaurantküchen. Doch zuvor müssen sie in einem landesweiten Kochwettbewerb bestehen. Martha und Ronaldo zeigen ihre Heimat und stellen die traditionelle afrikanische Küche vor. Ronaldo schwärmt zum Beispiel von getrockneten Wüstenwürmern, die ihm als knackiger Snack oder auch gekocht in würziger Soße schmecken.
Das Filmteam lernt zudem Holger Mentzel kennen, der wie viele Deutsche in Windhoek das Restaurant der Universität schätzt. Lammcarée, Antilopensteaks vom Grill, raffinierte Saucen, reich verzierte Desserts: „Nirgendwo hier gibt es so gutes Essen für wenig Geld“, so Mentzel. Er ist Vorsitzender des örtlichen Karnevalvereins und plant den jährlichen Umzug rheinischer Prägung: Prinz und Prinzessin, Kamellen und „Helau“ – ein fast unwirklich erscheinendes Event mitten unter der Wüstensonne. Ralf Herrgott wird in Namibia bleiben, das hat auch seine Familie, Mutter und Bruder, die zur Hochzeit angereist sind, verstanden und akzeptiert. Er hat sein Glück hier gefunden und für seine Gäste ist er eben der „Herrgott am Herd“. (ots/MJ)