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Vegan – Nicht immer, aber immer öfter

Vegan – Nicht immer, aber immer öfter
Im Jahr 2015 gab es in der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 0,85 Millionen Personen, die sich selbst als Veganer bezeichnen würden. Das entspricht gerade mal einem Prozent der Population.
Dienstag, 12.09.2017, 07:00 Uhr, Autor: Stefan Ost

Zunächst klingt das nicht nach dem Mega-Hype, von dem die Medien im Zusammenhang mit Veganismus allzu oft berichten. Vielmehr stellt sich vor allem eine Frage: Rentiert es sich für einen Gastronomen überhaupt, vegane Angebote auf seine Karte zu schreiben? Diese Frage beantworten Experten mit einem klaren „Ja“, denn die Zahlen unterschlagen eine nicht mehr ganz neue, aber aufstrebende Zielgruppe der Gastronomie. Die sogenannten „Flexitarier“, jene Menschen, die meistens vegan/vegetarisch essen, auf Fleisch aus Genussgründen aber nicht ganz verzichten wollen.

Der Teilzeit-Veganer als Zielgruppe

Eine Studie des Marktforschungsunternehmens GfK aus dem Jahr 2015 ergab, dass sich 37 Prozent der deutschen Haushalte bereits für ebensolche Flexitarier halten. Und diese moderne Konsum-Spezies ist weiter auf dem Vormarsch. Es entspricht dem Zeitgeist und gilt als schick, der Fleischeslust nur noch ab und an nachzugeben – und ansonsten auch mal ganz „trendy“ vegane oder doch zumindest vegetarische Speisen zu genießen.

Oft sind es auch ethische und gesundheitliche Gründe, die Menschen dazu bewegen, ihre Ernährung umzustellen: zu viele Lebensmittelskandale haben unter anderem zu diesem Umdenken geführt. Wahrscheinlich würden sogar noch mehr Menschen vegan essen, wenn das Angebot in Restaurants geschmacklich sowie optisch ansprechender wäre – und kreativer.

Liebloser Gemüseteller war gestern

Fakt ist, die vegane Ernährungsweise ist durchaus ein spürbarer Trend und zunehmend auch ein wichtiger Faktor in der Gastronomie. Wer als einzige Alternativen für die (Teilzeit-)Veganer einen Gemüseteller, Nudeln in Tomatensauce oder den gemischten Beilagensalat anbietet, ist allerdings selbst schuld, wenn diese anspruchsvolle – und nicht selten gut betuchte – Klientel einem Mitbewerber den Vorzug gibt. Stattdessen gehören auf die moderne Speisekarte, je nach Standort, zumindest eine bis drei vegane (und/oder zumindest vegetarische Kreationen). Und zwar solche, die den hungrigen Gast auch zum Bestellen einladen – z.B. weil sie sich zuhause eben nicht so leicht nachkochen lassen.

 Vegane Küche funktioniert ohne Verzicht auf Genuss

Möglichkeiten gibt es genug, denn obwohl in der veganen Küche natürlich Tierprodukte weggelassen werden, muss sie keinesfalls mit Verzicht einhergehen. Denn schon mit der Vielzahl an Gemüse-, Getreide- und Hülsenfrüchte-Sorten lässt es sich abwechslungsreich und hervorragend kochen. Und dank Sojamilch, Sojaschnetzeln und Co. können sogar Klassiker vegan abgewandelt werden. Gute Rezepte finden sich zuhauf im Internet (z.B. vebu.de/essen-genuss/vegane-rezepte/, www.peta.de/kantinen oder vegan.at/kulinarik/rezepte ).

Foto: Getty-Images

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