Neuer Kaffee „Knastbohne“ direkt aus der JVA
Wer liebt nicht den Duft von frischem Kaffee? Sofort kommt ein warmes, heimeliges Gefühl auf. Mit einem heißen Kaffee in der Hand ist die Welt ein schöner Ort. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum in der JVA Remscheid jetzt geröstet wird. Bisher wurden in den Werkstätten von den Häftlingen Weinkisten oder hölzerne Weihnachtsbäume gezimmert. Das roch sicherlich bei weitem nicht so gut.
Gelungene Investition
Die JVA Remscheid hat als erstes Gefängnis in NRW eine Kaffeerösterei in Betrieb genommen. Bis zu acht Gefangene sortieren, rösten und verpacken das Produkt mit dem Namen Knastbohne. Laut JVA hat man alleine in die beiden Röstmaschinen je 40 000 Euro investiert.
Zwei Jahre Vorlauf habe das Projekt gebraucht, so Betriebsleiter Daniel von Lonski: Von der ersten Anfrage des Justizministeriums, ob das Gefängnis Lust auf das Kaffeerösten hätte bis zur ersten Abfüllung der Knastbohne. Auf dem Etikett der schwarzen Verpackung steht der vielsagende Werbespruch „Mit Sicherheit aus der JVA Remscheid“. Es gibt die Sorten Filterkaffee, Vollautomat und Espresso.
Nutznießer ist erstmal die Justiz
Seit Anfang Mai wurden laut JVA bereits 300 Kilo Kaffee von den Gefangenen produziert. Er wird zunächst justizintern angeboten: Anderen Gefängnissen, Gerichten oder Staatsanwaltschaften. Zum traditionellen Weihnachtsbasar der JVA sollen die Kaffeebohnen dann erstmals auch normalen Kunden verkauft werden.
Anstaltsleiter Andreas Schüller sagte, er sei megastolz auf das Projekt und das Team dahinter: Das zeigt, was der Vollzug alles kann.
(dpa/CHHI)