Welche Pizza-Kette ist die veganfreundlichste?
Vegane Gerichte werden immer beliebter. Grund genug für die Albert Schweitzer Stiftung das vegane Angebot der größten Pizza-Lieferdienste und -Systemgastronomen zu verglichen. Das Ergebnis: durchwachsen. Den ersten Platz belegt Vapiano, gefolgt von Call a Pizza und Domino’s. Enttäuschend seien die Ergebnisse von L’Osteria, Flying Pizza, Pizza Hut und Smiley’s.
Spitzenreiter Vapiano punktet im Ranking mit zwei veganen Pizzen, den meisten veganen Hauptspeisen und einer deutlichen Kennzeichnung. Call a Pizza kann mit dem insgesamt größten veganen Pizza-Angebot aber magerer Auswahl an sonstigen veganen Gerichten den zweiten Platz halten. Einen starken dritten Platz sichert sich Domino’s mit zwei veganen Pizzen auf der Karte und einer Aktionspizza. Auf den letzten Plätzen ist oft nur der Pizzateig vegan – und bei L’Osteria nicht einmal der.
Verbesserung des Angebots in den vergangenen zwei Jahren
Insgesamt stellt die Albert Schweitzer Stiftung eine Verbesserung des Angebots fest: „Im Vergleich zu unserem Ranking vor zwei Jahren ist veganer Pizzaschmelz weiter verbreitet. Außerdem hat es eine Handvoll spannender Pizza-Kreationen ins Standardsortiment einiger Ketten geschafft“, sagt Luisa Böhle, die bei der Stiftung den Bereich Lebensmittel-Fortschritt Deutschland leitet. In die Bewertung floss auch mit ein, welche veganen Gerichte über Pizza hinaus Kunden zur Verfügung stehen.
„Wir bei Vapiano sind begeistert, dass wir mit unserem pflanzlichen Speisenangebot den ersten Platz im veganen Pizzaketten-Ranking der Albert Schweitzer Stiftung erreicht haben. Seit dem letzten Ranking vor zwei Jahren, bei dem Vapiano den dritten Platz belegt hat, hat sich viel getan: So wurde das vegane Angebot zwischenzeitlich weiter ausgebaut. Rund 20 Prozent unserer Karte sind inzwischen rein pflanzliche Hauptgerichte, Vorspeisen und zudem zwei vegane Pizzen. Auch in Zukunft wollen wir unseren Gästen eine große Auswahl an pflanzlichen Speisen bieten“, so Delf Neumann, Geschäftsführer der Gastro & Soul-Gruppe. Die Gruppe wird den Wiederaufbau von Vapiano in Deutschland als Masterlizenznehmerin begleiten, nachdem die Marke im April 2020 Insolvenz anmelden musste. Ob das bisherige vegane Angebot der Vapiano-Restaurants beibehalten oder gar ausgebaut wird, bleibt abzuwarten.
Noch Luft nach oben
Noch einiges zu tun haben auch die anderen Getesteten: Nur vier der acht größten Unternehmen der Branche haben überhaupt mindestens eine vegane Pizza auf der Speisekarte. „Das ist weit weg von einem flächendeckend guten Angebot“, erklärt Böhle. „Pflanzliche Fleischalternativen werden immer populärer, viele Menschen wollen ihren Fleischkonsum reduzieren. Die Nachfrage ist also da, das Angebot kommt aber nur teilweise hinterher. Wir sind gespannt, wie sich die Unternehmen in den nächsten Jahren entwickeln.“