Weihnachten – Der Trend zum Luxus
Und wann, wenn nicht zu Weihnachten …
… wollen sich die Gäste an Champagner, Trüffel & Co. erfreuen? Doch aufgepasst! Die Gäste von heute haben ihre eigene Vorstellung von Luxus.
Verkehrte Welt? Früher waren die Kellner im teuren Restaurant livriert, die Tische mit Silberbesteck eingedeckt und die Gerichte wurden mit Zutaten, die von möglichst exotischen Orten kamen, zubereitet. Im einfachen Gasthaus um die Ecke wurden traditionelle Gerichte mit lokalen Zutaten gekocht, der Service war salopp und auf Tischtücher wurde schon einmal verzichtet.
Heute sind teure Luxusrestaurants stolz darauf, möglichst regional einzukaufen und engagieren sich mitunter selbst als Gärtner, während in billigen Lokalen mit Produkten aus aller Welt gekocht wird – das Geflügel kommt oft aus Südamerika, der Fisch aus Asien und das Gemüse von irgendwo – Hauptsache billig.
Das Gegenteil von Überfluss …
Luxus hat dabei seit jeher mehrere Dimensionen. Es geht nicht nur um den Geschmack, sondern auch um Exklusivität. Wer kennt nicht die Geschichten von den Hummerfischern, die darauf bestanden, als Alternative zum immer gleichen Hummer zumindest einmal die Woche Huhn auf den Tisch zu bekommen? Ein Luxusproblem? Keineswegs! Im Überfluss verlieren auch die besten Lebensmittel ihren Reiz.
So haben der Wohlstand in der westlichen Welt und der gleichzeitig explodierende globale Handel mit Lebensmitteln nur scheinbar eine Demokratisierung des Genusses gebracht. Außerdem führte unsere Gier nach Meeresfischen und Kaviar zur existenzbedrohenden Ausbeutung mancher Arten. Gleichzeitig ist es – zumindest für wohlhabende Menschen – wesentlich leichter geworden, das Beste aus aller Welt für den Genuss in den eigenen vier Wänden zu bekommen.
Auch Luxus ist Geschmackssache
Als Antwort auf diese Entwicklung haben sich viele Top-Restaurants darauf konzentriert, Luxus neu zu definieren: Der ursprüngliche Geschmack von herkömmlichen Produkten wird dabei wieder in den Vordergrund gerückt. Spitzenköche gingen Allianzen mit regionalen Produzenten ein und wurden mitunter selbst zu Gärtnern. Ein Besuch im flämischen 3-Sterne Restaurant Hertog Jan beginnt mit einem Spaziergang durch den angrenzenden Garten, in dem sich auf mehreren tausend Quadratmetern Gemüsebeete befinden.
Auch die Luxushotellerie hat auf das geänderte Marktumfeld reagiert. Häuser wie das Kempinski Grand Hotel des Bains in St. Moritz bieten ihren Gästen deshalb mehrere Restaurants, in denen Luxus auf unterschiedliche Art und Weise umgesetzt wird. In der Enoteca werden den Gästen regionale, bodenständige Gerichte geboten, im Les Saisons gibt es Steaks aus aller Welt sowie Hummer und edle Meeresfische vom Grill, während im Cá d’Oro ein kreatives, mediterranes Programm auf 3-Hauben-Niveau gefahren wird. So können die Gäste in einem Haus drei unterschiedliche Formen des kulinarischen Luxus genießen. Ähnliche Konzepte findet man in den meisten Top-Hotels in den Urlaubsregionen im Alpenraum. Und auch die verwendeten Produkte sind oftmals die gleichen. Kaviar, Meeresfrüchte, Fleisch und Trüffel spielen fast immer eine zentrale Rolle.
Exklusive Kreationen für die Tageskarte
Welchen Luxus Sie als Küchenchef anbieten sollten, hängt also maßgeblich von Ihrer Klientel ab – denn auch beim Luxus gilt: Er ist Geschmackssache. Einigkeit herrscht jedoch darüber, dass die Gäste insbesondere in der Vorweihnachtszeit und rund um die Festtage ein besonderes Angebot erwarten. Und falls Sie nicht gleich Ihre ganze Speisekarte ändern möchten: Versuchen Sie es doch einfach mit zusätzlichen Angeboten auf einer exklusiven Tageskarte! Inspirationen für festliche Kreationen mit dem besonderen luxuriösen Etwas liefert Ihnen unser Speisekartenplaner.
Text: Petra Sodtke/dm