Warum Einkaufen beim Bauern Zukunft hat
Regionale Lebensmittel sind gefragter denn je – bei Konsumenten aber auch in der Gastronomie. Die Menschen interessieren sich zunehmen dafür, was sie essen, woher das Essen kommt, wie es sich zusammensetzt, wie es verarbeitet und zubereitet wird. Immer interessanter ist dabei der direkte Kontakt zu den Produzenten. Was es mit diesem „Meet Food“-Trend auf sich hat, wurde im Zuge der „Woche der Salzburger Landwirtschaft“ authentisch, nämlich im Stall des Joglbauern von Katharina und Robert Hofer in Obertrum, diskutiert. Sepp Schwaiger, Obmann der Salzburger Landwirtschaft und Initiator, bat dazu Experten wie Spitzenköchin Sarah Wiener, Käsemacher und Heumilchpionier Gerhard Woerle, Landesbäuerin Elisabeth Hölzl, Stiegl-Chefbraumeister Christian Pöpperl und SalzburgerLand-Werber Leo Bauernberger „aufs Podium“ in den Kuhstall. Schwaiger ging mit seinen Gästen der Frage nach, welche Chancen sich aus diesem Trend für heimische Produzenten, Händler und Bauern, aber auch für den Tourismus ergeben.
Eine, die sich besonders stark dafür macht, darauf zu achten, woher die Lebensmittel kommen, ist Sarah Wiener. In ihren zahlreichen Büchern rückt sie immer wieder die Themen Nachhaltigkeit und Saisonalität in den Vordergrund. „Mir geht es darum, aus einer Fülle von Angeboten verantwortungsbewusst gegenüber der Natur und preiswert auszuwählen, denn gutes Essen muss gar nicht teuer sein“, sagt Wiener, der es besonders wichtig ist, öfter direkt beim Produzenten – also ab Hof – einzukaufen.
Trend zu Regionalität auch in der Gastronomie
Die Bauern spielen als Landschaftspfleger und -gestalter auch für den heimischen Tourismus eine gewichtige Rolle. So wurde etwa mit dem „Salzburger Bauernherbst“ vor 23 Jahren ein kulinarischer Schwerpunkt mit bäuerlichen Wurzeln gesetzt, mit dem es gelungen ist, die Zwischensaison nachhaltig zu stärken. Heute ist das Angebot noch um den „Salzburger Almsommer“, das „BioParadies SalzburgerLand“ und die „Via Culinaria“ reicher. „Ein regionaler Tourismus kann ohne funktionierende Landwirtschaft nicht zukunftsfähig bleiben – und umgekehrt“, ist Bauernberger überzeugt.
„Die Salzburger Landwirtschaft wird auch in Zukunft Lebensgrundlage für Einheimische und Touristen sein. Die Verantwortung dafür trägt jeder einzelne Konsument durch seine Kaufentscheidung“, ist die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Salzburg, Elisabeth Hölzl, überzeugt. In der Gastronomie ortet sie einen gewissen Aufwind. Hölzl macht sie dafür stark, dass die bäuerlichen Produkte auch in der heimischen Gastronomie mehr wertgeschätzt werden. „Der Trend der Regionalität hilft uns natürlich ungemein, unsere landwirtschaftlichen Produkte auch in der Gastronomie zu positionieren“, so Elisabeth Hölzl. (CK)