Zukunftsmusik?

Studie verrät die Foodtrends des Jahres 2038

Künstliches Fleisch in einem Reagenzglas und in einer Petrischale
Künstlich hergestelltes Fleisch aus dem Labor? Laut aktueller QVC-Studie der Trend von morgen. (© Dmytro Sukharevskyi/sdecoret/Fotolia/Montage: TH)
Was wird wohl in zwanzig Jahren auf unseren Tellern liegen? Auf welche Weise werden wir unsere Mahlzeiten zubereiten? QVC hat in der Studie „Living 2038“ Experten und Konsumenten zu unserer kulinarischen Zukunft befragt.
Dienstag, 13.11.2018, 09:46 Uhr, Autor: Thomas Hack

Pizza Calzone aus dem 3D-Drucker? DNA-basierte Ernährung? Im Labor erzeugte Steaks? Sicher ist zumindest, dass wir uns in 20 Jahren anders ernähren werden als heute. Wie genau, verrät die neue Zukunftsstudie des digitalen Handelsunternehmens QVC mit dem Titel „Living 2038 – Wie lebt Deutschland übermorgen?“ In Zusammenarbeit mit Trendforscher Prof. Peter Wippermann, Trendbüro und Kantar wurden dazu zehn Experten sowie mehr als 1.000 Verbraucher zu Themen zu verschiedenen gesellschaftlichen Lebensbereichen befragt. Und dies sind die fünf Foodtrends, mit welchen im Jahr 2038 der Studie zufolge zu rechnen ist:

Psychonahrung fürs Gehirn
In der komplexen Welt der Zukunft kommt es stärker als je zuvor auf unsere geistige Fitness an: 70 Prozent der Verbraucher würden schon heute gerne schneller, kreativer und konzentrierter denken können und immerhin noch 53 Prozent aller Teenager können sich vorstellen, zukünftig Nahrungsmittel zu konsumieren, die die Konzentration verbessern. „Die Ernährungsprodukte der Zukunft werden nicht nur auf das physische, sondern verstärkt auf das psychische Wohlbefinden abzielen“, erläutert auch Studienleiter Prof. Peter Wippermann.

Künstliches Fleisch aus dem Laboratorium
Nach Schätzungen der UN wird die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,7 Milliarden Menschen anwachsen, wodurch auch die Nachfrage nach Fleischprodukten rasant ansteigen wird. Doch dies verbraucht auch zunehmend Ressourcen, was den Verbrauchern am Herzen liegt: 54 Prozent der Deutschen wünschen sich mehr umweltfreundlichere Angebote, sodass künstliches „Clean Meat“ aus dem Labor in der Zukunft eine echte Alternative sein könnte. Zahlreiche Forscher im Silicon Valley arbeiten bereits heute schon an der Herstellung von Fleisch, das in der Reagenzschale aus Stammzellen von Schlachtvieh gewonnen wird. Auch eiweißhaltige Insekten werden als wichtiger Bestandteil der künftigen Ernährung diskutiert.

Kulinarische Erlebniswelten
Da man in Zukunft alles virtuell erleben kann, werden Erlebnisse in der echten Welt umso wertvoller, behaupten zwei Drittel aller Deutschen und entdecken daher immer mehr das Selberkochen neu, das sich zur anspruchsvollen Freizeitbeschäftigung wandeln wird. Die Nahrungsmittelläden der Zukunft werden zunehmend kulinarische Erlebniswelten sein und auf das wachsende Interesse der Verbraucher für die Herkunft der Nahrung reagieren. „In der Zukunft wird das allgemeine Wissen über Essen und Produkte immer wichtiger – sowie das Bewusstsein für den Ursprung der Produkte und Produktionsprozesse“, lässt Expertin Tiziana Primori dazu verlauten, die den neuen Food-Park FICO Eataly World in Bologna leitet.

Nahrung aus dem 3D-Drucker
Aus „to go“ wird „to print“: Die Esskultur aus dem 3D-Drucker soll 2038 das Fast Food von heute ablösen. Das Start-up BeeHex macht es bereits jetzt möglich, die Lieblings-Pizza mit einer App zu personalisieren – und ein Roboterkoch druckt die Wunschpizza dann passend zum individuellen Ernährungsfahrplan aus. 43 Prozent der deutschen Teenager können sich laut der Zukunftsstudie vorstellen, einen Nahrungsmitteldrucker künftig auch zu Hause zu verwenden und immerhin noch 28 Prozent der Deutschen können sich für diese Idee prinzipiell begeistern.

DNA-Tests für personalisierte Ernährung
52 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, man brauche künftig nicht mehr darauf zu achten, was und wie viel man isst – die Ernährung werde automatisch auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt. Der Schlüssel dazu könnte unsere DNA sein – und die zum genetischen Profil passenden Nahrungsmittel. „Diese Idee nimmt in der Lebensmittelindustrie bereits Fahrt auf“, sagt Studienleiter Prof. Peter Wippermann, „Big Data und Künstliche Intelligenz werden künftig stärker für die Herstellung maßgeschneiderter Ernährung genutzt.“ Das Biotechnologie-Unternehmen 23andMe bietet in den USA Gesundheitsforschung und Diätpläne auf Basis eines Gentests an. Auch Nestlé startete kürzlich in Japan ein Ernährungsprogramm, das auf DNA- und Bluttestergebnissen basiert. (ots/TH)

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