Untersuchung

So veganfreundlich sind deutsche Restaurantketten

Eine Frau macht ein Handyfoto von einem veganen Essen
Nicht alle deutschen Kettenrestaurants sind auf Veggies eingestellt. Doch Experten sehen in der veganen Ausweitung des Sortiments ein großes Zukunftspotenzial. (© Viktor Kochetkov/Fotolia)
ProVeg hat das vegane Angebot der deutschen Systemgastronomien untersucht und die größten Ketten einem internationalen Vergleich unterzogen. Das Ergebnis: Rund ein Drittel der Restaurants ist auf Veganer eingestellt.
Dienstag, 11.12.2018, 10:20 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die Nachfrage nach veganen und vegetarischen Speisen steigt ungebremst an und ist längst auch in den großen deutschen Restaurantketten spürbar. Doch welche Systemgastronomie setzt in welchem Ausmaß auf die alternativen Ernährungsformen? Eine Marktanalyse von ProVeg und der Albert Schweitzer Stiftung betrachtete die umsatzstärksten deutschen Restaurants unter dem Aspekt der pflanzlichen Kost. Das Ergebnis: Vor allem die Kette dean&david zeichnet sich durch große Angebotsvielfalt und klare Produktkennzeichnung aus und geht damit als Gewinner der Marktanalyse hervor. Positiv stechen außerdem Sushi Circle, Peter Pane, Hans im Glück und MoschMosch heraus. Sie überzeugen durch eine große Bandbreite an veganen Gerichten und eine gute Kennzeichnung ihrer vegetarischen Optionen. Generell zeigt die Marktanalyse, dass etwa ein Drittel der untersuchten Restaurantketten mit einem guten Veggie-Angebot auf die wachsende Nachfrage nach pflanzlichen Speisen eingestellt ist.

„Veggie-Optionen einzuführen ist ein cleverer Schachzug!“
Vor allem aber bei den Branchenführern besteht laut der Studie noch viel Potenzial, ihr pflanzliches Angebot zu erweitern. Probleme bei der Einführung veganer Gerichte entstünden eigenen Aussagen der Unternehmen zufolge durch fehlende Zulieferer, mangelnde Kenntnisse der Mitarbeiter oder fehlende Relevanz für ihre persönliche Zielgruppe. „Veggie-Optionen einzuführen ist selbst für Unternehmen, die seit jeher fleischlastig aufgestellt sind, ein cleverer Schachzug. Denn pflanzliche Gerichte sind nicht nur für vegan lebende Menschen interessant, sondern sprechen all jene an, die im Rahmen einer flexitarischen und gesundheitsbewussten Ernährung vermehrt auf fleischfreie Gerichte setzen”, erklärt Katleen Haefele, Leitung ProVeg Food Services. „Mit pflanzlichen Optionen reagieren Unternehmen auf den Anstieg des bewussteren Konsums in Deutschland. So steigern sie ohne großen Aufwand ihre Umsätze und leisten zudem mit der Entwicklung schmackhafter veganer Alternativen einen wertvollen Beitrag zur Erreichung dringend notwendiger Nachhaltigkeitsziele”, ergänzt Robin Rader von der Albert Schweitzer Stiftung.

Echte Veggie-Freunde: McDonald’s in Finnland und Pizza Hut in Großbritannien
Dass eine Erweiterung des Speisenangebots um vegane Optionen rentabel ist, zeigt auch ein Blick über die deutschen Landesgrenzen hinaus. Um länderübergreifende Parallelen und Unterschiede der Speisengestaltung im Fast-Food-Bereich zu ergründen, untersuchte ProVeg zusätzlich zum umfassenden Ranking in Deutschland die fünf umsatzstärksten Schnellrestaurantketten in 15 verschiedenen Ländern. Sehr erfolgreich haben laut eigenen Aussagen beispielsweise McDonald’s in Schweden und Finnland sowie Pizza Hut in Großbritannien diverse Veggie-Angebote im Sortiment.

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