Snacks & Fingerfood: Von der Hand in den Mund ist salonfähig
Der Snack 2017 präsentiert sich erwachsen und selbstbewusst
Aus dem Schatten der konservativen Hauptmahlzeiten ist er, der Freigeist unter den Speisen, längst herausgetreten – und kann sich wegen seiner enormen Flexibilität vor Fans kaum retten.
Die Erkenntnis, dass sich unsere Gesellschaft mehr und mehr von traditionellen Strukturen löst, ist schon einige Jahre alt. Auch die klassischen Hauptmahlzeiten fallen dieser Entwicklung zunehmend zum Opfer. Die »Generation Snack«, die chronisch keine Zeit zum Essen hat, sorgte dementsprechend bereits für unzählige Sorgenfalten bei Ernährungswissenschaften. Schließlich eilte dem Snack lange Zeit der Ruf voraus, oft zu fett, zu süß, kurz gesagt, ungesund zu sein. Zu Unrecht. Wie wir heute wissen, kann der Snack auch ganz anders.
Vom Buhmann zum Everybody’s Darling
Der Snack 4.0 überzeugt nämlich mit inneren Werten: Frisch, gesund – und auf Wunsch sogar vegan – kommt er daher und zeigt schweren Mahlzeiten, die mit ihm um die Gunst der Konsumenten werben, allzu oft eine lange Nase. Ein gutes Beispiel für die Evolution des Snacks ist der Burger. Einst als Sündenbock für die Fettleibigkeit in den USA und hierzulande verschrien, hat er sich in unzähligen Varianten – auch kalorienarmen – neu erfunden.
Häppchenweise genießen
Klein, aber fein, das sind die aktuellen Snack-Stars. Ob als internationale Tapas oder raffinierte kleine Häppchen – die Gäste lieben den unkomplizierten und unverbindlichen Flirt mit dem kleinen Genuss. Davon darf es dann gerne etwas mehr sein.
Keep it simple – aber lecker, so lautet das Motto der modernen Snack-Küche. »Es ist in der Gastronomie absolut im Trend, einfache Gerichte urban umzusetzen«. Soll heißen: Das im Fett gebackene Tiefkühlprodukt wird immer öfter durch den frischen, gesunden Snack ersetzt. Statt der frittierten Frühlingsrolle gibt es dann z.B. eine frische vietnamesische Sommerrolle im Reispapier. Und beim modernen Snacking dürfen gerne mal Spezialitäten auf den Tisch kommen, die man nicht jeden Tag isst, wie etwa ein Thai-Curry-Espuma an Gambas oder ein Dijon-Espuma zu Roastbeef.