„Food for Change“

Relais & Châteaux und Slow Food starten Initiative für nachhaltige Ernährung

Koch pflückt Kräuter in seinem Garten
U.a. mit der Verwendung regionaler Zutaten will Relais & Châteaux auch etwas zum Klimaschutz beitragen. (© Matteo Carassale)
Von 3. bis 6. Oktober 2019 werden sich unter dem Label „Food for Change“ mehr als 215 Relais & Châteaux-Köche aus 40 Ländern an der gemeinsamen Aktion mit Slow Food beteiligen.
Donnerstag, 19.09.2019, 14:39 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Kochen für den Klimaschutz: In ihrer Vision, die Relais & Châteaux 2014 der UNESCO präsentiert hat, setzt sich die Vereinigung für die Erhaltung des lokalen Erbes und den Schutz der Umwelt ein. Die Verarbeitung lokaler und saisonaler Produkte, der Verzicht auf die Verwendung von industriell erzeugtem Fleisch oder die Verringerung des Fleischgehalts in Gerichten sollen dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck erheblich zu verkleinern.

Für die Aktion „Food for Change“ präsentieren die Küchenchefs von Relais & Châteaux daher nachhaltige Menüs, um die Öffentlichkeit für die Qualität und Herkunft der einzelnen Zutaten zu sensibilisieren. Dabei gelten die folgenden Richtlinien:

  • Verwendung saisonaler Zutaten aus der Region (weniger als 50 Kilometer vom Betrieb entfernt), idealerweise in Bio-Qualität.
  • Bevorzugung von Produkten aus der „Arche des Geschmacks“ („Ark of Taste“): https://www.fondazioneslowfood.com/en/what-we-do/the-ark-of-taste/
  • Entwicklung von rein vegetarischen Gerichten oder Menüs.
  • Vermeidung von tropischen Früchten, die nicht vor Ort wachsen.
  • Klare Reduktion von Fleischprodukten in Menüs.
  • Vermeidung von Fleisch aus industrieller Tierproduktion, Verwendung von Fleisch aus
  • Freilandhaltung (z.B. in Bergen, Wäldern usw.).
  • Verwendung von lokalen Tierarten.
  • Vermeidung von Rindfleisch oder Ersetzen durch z. B. Schaf, Ziege, Truthahn etc.
  • Verwendung von nachhaltigen, ethisch produzierten Meeresfrüchten gemäß dem Ethic Ocean-Leitfaden
  • Bei importierten Produkten (Zucker, Kaffee, Kakao etc.) auf Fairtrade oder Bio achten
  • Berücksichtigung von natürlichen Weinen (wenig Sulfite, natürliche Gärung, geringe Eingriffe, organisch, biodynamisch, etc.).
  • Idealerweise Verwendung des gesamten Produkts, ganz nach dem Grundsatz „Zero Waste“

Essen im Schnittpunkt politischer, wirtschaftlicher und sozialer Themen

Zur Partnerschaft mit Slow Food meint Relais & Châteaux-Präsident Philippe Gombert: „Das Essen steht heute im Schnittpunkt politischer, wirtschaftlicher und sozialer Themen. Wir haben also eine Rolle in Sachen Gesundheit und Kultur zu spielen. Relais & Châteaux setzt sich gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen wie Slow Food für den Schutz der biologischen Vielfalt ein, um dieser Verpflichtung nachzukommen und unsere Mitglieder dabei zu unterstützen, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.“

Dazu auch der Gründer von Slow Food, Carlo Petrini: „Was wir auf unseren Teller legen, trägt mehr zum Klimawandel bei als das Auto, das wir fahren. Wir freuen uns, Relais & Châteaux an unserer Seite zu haben, das weltweit größte Netzwerk von Köchen. Das Ansehen, das sie genießen, gibt ihren Stimmen das Gewicht, das sie brauchen, um echte Veränderungen herbeizuführen.“

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