Pommes und Kartoffelsalat beliebter denn je
Seit 1990/91 ist der Pro-Kopf-Verbrauch von frischen Kartoffeln um fast 30 Kilogramm gesunken. Umgekehrt werden mittlerweile so viel Pommes und andere Kartoffelprodukte wie noch nie verzehrt.
Wieder mehr Außer-Haus-Verzehr
In dem Ende Juni beendeten Zeitraum aßen die Deutschen pro Kopf im Schnitt 37,9 Kilogramm Kartoffelerzeugnisse, wie die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft am Freitag in Bonn mitteilte.
Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassung im Wirtschaftsjahr 1990/91. Damals lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 29,1 Kilogramm. Der bisherige Höchstwert wurde 2017/18 erreicht, als die Bevölkerung in Deutschland im Schnitt 36,8 Kilogramm Kartoffelprodukte aß. Pommes, Kartoffelsalat und Chips bilden die mit Abstand größten Kategorien bei den Kartoffelerzeugnissen.
Verzehr frischer Kartoffeln auf Tiefstand
Als einen Grund für den gestiegenen Absatz gibt die Bundesbehörde eine größere Nachfrage nach der Corona-Pandemie an. Es werde wieder vermehrt auswärts gegessen, sagte eine Sprecherin. „Zudem kann es eine Rolle spielen, dass Kartoffelerzeugnisse, insbesondere Tiefkühlware, im Vergleich zu Speisefrischkartoffeln meist schneller zubereitet sind.“
Zugleich wurden 2022/23 etwa vier Kilogramm weniger frische Kartoffeln gegessen als im Vorjahr. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei
16,2 Kilogramm, so wenig wie noch nie seit Beginn der Erfassung 1990/91. Der Gesamtverbrauch von Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen lag damit bei 54,1 Kilogramm pro Kopf, auch das ein neuer Niedrigstwert.
Alternative Sättigungsbeilagen im Einsatz
Der Gesamtverbrauch sei seit 1990/91 um 28 Prozent zurückgegangen, da zunehmend Reis und Nudeln zum Einsatz kämen, sagte die Sprecherin. Damals wurden in Deutschland noch 75 Kilogramm Kartoffeln pro Kopf und Jahr verbraucht, darunter fast 46 Kilogramm Frischkartoffeln.
Insgesamt wurden in Deutschland 2022/23 10,7 Millionen Tonnen Kartoffeln erzeugt. Aufgrund von Hitze und Trockenheit lag die Menge den Angaben zufolge 5,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
(dpa/KAGI)