Knochenbrühe: Omas Klassiker avanciert zum hippen Superfood
Bevor Sie diesen Beitrag links liegen lassen, weil sie heute zum wiederholten Male das Wort „Superfood“ lesen, dann sei ihnen mitgeteilt, dass wir uns bei der Recherche dieses Beitrages nicht in die tiefen des brasilianischen Dschungels begeben haben, um über eine neues Wundermittel aus der Natur zu berichten. Es geht in diesem Beitrag um die gute, alte Knochenbrühe. Die half nämlich schon vor dem Krieg als Wunderwaffe gegen müde Glieder und Augen. Die Zutaten für das wiederentdeckte Superfood gibt es auch in der weniger gut sortierten Metzgerei um die Ecke. Man nehme, bzw. kaufe, mehrere Rinderknochen, am besten natürlich vom Bio-Weiderind aus dem Vorzeigebundesland Bayern, kocht diese lange genug ein, bis der Knochenextrakt der strammen Rindviecher die kraftspendende Basis für die Brühe bildet.
„Jarmino“ und „Bronx“ gehen in die Offensive
Zwei deutsche Startups nehmen einem die Arbeit ab und bieten Oma Hildegards Wunderwaffe als Superfood mit hippem Namen für Gastronomen an. Abgebrühte Namen wie „Bronx“ oder „Jarmino“. Letztere geht auf die (Kuh)Haut der Gründer Sebastian Unterhuber und Benedikt Grundel, die ihre Rinderbrühe von einem Koch in Waging am See (Bayern) herstellen lassen. „Bronx“ ist das Produkt des gleichnamigen Berliner Startups. Die Geschäftsführer werben offen für ihr „Superfood“, das aus reinem Quellwasser und Knochen bayerischer Rinder hergestellt werden soll. Für ihr Bio-Brühen-Konzept wurden Konrad Kaspar Knops und Jin-Woo Bae auf der Berlin Food Week 2016 sogar mit dem Gastro-Gründerpreis geehrt.
Die Knochenbrühe ist also auf dem besten Weg wieder richtig en vogue zu werden, auch wenn das Kraftpaket aus dem Weckglas in der fleischfreien Szene-Gastronomie keine neuen Freunde findet. (FL)