Bessere Kennzeichnung gewünscht
Welche Rolle spielt Regionalität beim täglichen Einkauf, aber auch beim Restaurant-Besuch? Welche Gründe sprechen für und welche auch gegen Erzeugnisse aus der Region? Und sind die Oberösterreicher bereit, dafür ein wenig tiefer in die Geldbörse zu greifen? Diese und weitere Fragen erörtert eine neue Studie der Initiative „iss-dahoam.jetzt“ rund um die Partner-Unternehmen Spitz, Gmundner Milch und Zipfer in Kooperation mit dem Online-Marktforschungs-Institut Marketagent.com. 368 Oberösterreicher zwischen 14 und 69 Jahren wurden zu ihren Konsumvorlieben sowie ihren Einstellungen zu regionalen Produkten im Handel und der Gastronomie befragt. Denn das Thema liegt im Trend. Erst unlängst wurde an dieser Stelle über eine Initiative berichtet, die sich für die Herkunftsbezeichnung von Geflügel in der deutschen Gastronomie stark macht.
Regionale Wertschöpfung stärken
„Das gesteigerte Konsumenten-Bedürfnis nach Lebensmitteln aus der Region, die unter anderem mit höherer Qualität und Nachhaltigkeit sowie kurzen Transportwegen assoziiert werden, ist einer der wichtigsten Trends im Lebensmittelbereich“, so Spitz-Geschäftsführer Walter Scherb jun. Und so riefen Spitz, Gmundner Milch und Zipfer vor kurzem die Initiative „iss-dahoam.jetzt“ ins Leben, um die regionale Wertschöpfung im Bundesland Oberösterreich zu stärken.
Ein Blick auf die wichtigsten Kriterien beim Kauf von Lebensmitteln beweist, wie relevant diese Bestrebungen sind, denn: 61,4 Prozent der befragten Oberösterreicher gaben an, dass ein „gutes Preis-/Leistungsverhältnis“ entscheidend für den Einkauf ist, gefolgt von „hoher Qualität“ auf Platz 2 (53,8 %) und „regionaler Herkunft“ auf Platz 3 (44,3 %). Max Hiegelsberger, Agrar-Landesrat Oberösterreich und selbst Landwirt, sagt dazu: „Ein Großteil der Österreicher wünscht sich regionale Lebensmittel sowohl im Einkauf als auch in der Gastronomie. Diese Lebensmittel wollen die Menschen dann auch am Teller haben – und das jeden Tag.“
Möglich: Verbindliche Herkunfts-Kennzeichnung
Die Studie zeigt jedoch auch: Regionalität hat in der Gastronomie einen geringeren Stellenwert als beim Einkauf. Während 72 Prozent der Befragten im Supermarkt bereit sind, für regionale Lebensmittel tiefer in die Tasche zu greifen, wären beim Restaurantbesuch 62,8 Prozent der Befragten dazu bereit. Knapp 60 Prozent der Probanden bemängeln, dass in der Gastronomie „eher nicht“ oder „überhaupt nicht ausreichend“ auf die Herkunft der verwendeten Produkte hingewiesen wird. Hier besteht Handlungsbedarf, wie auch Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger hervorhebt: „Vor allem bei verarbeiteten Produkten mangelt es immer noch an einer ausreichenden Kennzeichnung. Daher setze ich mich für die Einführung einer verbindlichen Herkunfts-Kennzeichnung für die jeweilige Hauptzutat ein. Das gebietet die Fairness unseren landwirtschaftlichen Produzenten, aber auch den Konsumenten gegenüber.“
Zu den Studienergebnissen und der Initiative fasst Hiegelsberger, abschließend zusammen: „Die Förderung regionaler Produkte in der Gastronomie ist mir ein wichtiges Anliegen. Ziel ist es, in der Gastronomie das Bewusstsein für regionale Lebensmittel weiter zu stärken und heimische Spezialitäten nachhaltig zu verankern. Restaurants, Hotels und vor allem Wirtshäuser sind Zentren des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Genau dorthin gehören auch regionale Lebensmittel, sie sind ein starkes Zeichen der Verbundenheit mit der Region und der Landwirtschaft vor Ort.“