„Heu-Schreck lass nach“: Nicht nur Dschungelcamper sollten Insekten essen
Von führenden UN-Experten empfohlen
Gesund, lecker und nachhaltig: Viele Experten betonen die positiven Eigenschaften des Insektengenusses. Die Vereinten Nationen appellierten schon mehrere Male an europäische Verbraucher, das Potential der Speiseinsekten zu nutzen und Vorurteile abzulegen. Gut 2 Milliarden Menschen essen bereits Insekten – und das nicht nur in asiatischen Garküchen oder auf mexikanischen Märkten.
Für den menschlichen Verzehr eignen sich beispielsweise Heuschrecken, Grillen, Mehl- und Buffalowürmer. Sie werden in Europa in speziellen Zuchtfarmen für den Verzehr gezüchtet, die sich etwa in den Niederlanden, in Frankreich und in Spanien befinden. In Deutschland gibt es bereits einige Händler, bei denen man die Snacks bestellen kann.
Schwierigkeiten scheint es mit einigen Behörden zu geben. Auf der Website des „Mongo’s“ etwa ist zu lesen, dass der Insektenteller in Düsseldorf, Münster und München nicht zu haben sei: „Aufgrund unterschiedlicher Auslegungen europäischer Vorschriften, ist es uns leider in einigen Städten untersagt, Insekten anzubieten, obwohl uns sämtliche Genehmigungen vorliegen. Wir sind dabei, die Angelegenheit mit den zuständigen Ämtern zu klären und bitten um Ihr Verständnis, dass wir in den genannten Städten unsere Insekten derzeit nicht anbieten können.“
Diese Restaurants haben Insekten auf der Karte
Espitas
Herzhafte und süße Kreationen aus Zophobas oder Heuschrecken gibt in den Lokalen der Kette mexikanischer Restaurants „Espitas“. Vier Wochen lang laufen die „Dias de Insectos“, also die „Insektentage“, die es in dieser Form bereits seit 1999 gibt.
Bei den Heuschrecken werden Flügel und Hinterbeine entfernt, geputzt und in Pflanzenöl ausgebacken. Schwarzkäferlarven werden nach dem Frittieren mit Rucola vermengt und in einem Taco serviert. Oder doch lieber süß? Die Larven können auch in Zucker und Zimt karamellisiert und auf Joghurt angerichtet werden. Espitas-Filialen gibt es in Chemnitz, Dresden, Erfurt, Zwickau und Halle.
Mongo‘s
In den Restaurants der Kette „Mongo’s“ gibt es den „Mongo´s Insektenteller“. Er enthält gegrillte Heuschrecken, gebratene Grillen und in Tempurateig gebackene Mehlwürmer. Dazu gibt einen hausgemachten Whiskey-Cola-BBQ- und Mango-Maracuja-Dip. Wegen behördlicher Schwierigkeiten gibt es den Teller derzeit nicht in allen Restaurants, sondern nur in Bochum, Essen, Duisburg, Hamburg, Dortmund, Köln und Düsseldorf.
Australian Bar & Kitchen
Als Vorspeise gibt es im Nürnberger Lokal „Australian Bar & Kitchen“ „Catch the Hopper“. Dahinter verstecken sich „Heuschrecken-Variationen“.
Seidels Salatbar
In diesem Ludwigsburger Lokal kommen geröstete Mehlwürmer, Buffolowürmer und knusprige Grillen als Topping auf den Salat. Oder die Gäste knabbern in „Seidels Salatbar“ frittierte Heuschrecken mit Salz als Chipsersatz.
Der verrückte Eismacher
„Der verrückte Eismacher“ aus München kombiniert schon mal Eis mit Insekten. Die so kreierten Sorten heißen dann „Stracciawurmella“ oder „Flip“-Heueis mit gerösteten Heuschrecken.
Gaststätte Spontan
Aus dem Angebot des Deggendorfer Lokals „Spontan„: „Snack-Insects: Heuschrecken, Grillen, Mehlwürmer und Weinbergschnecken“.
Ab Mai 2017 gilt in der Schweiz ein neues Lebensmittelrecht. Bisher benötigten alle im Lebensmittelrecht nicht erwähnten Produkte eine Bewilligung benötigten. Bald dürfen alle Lebensmittel verkauft und gehandelt werden, sofern sie sicher sind. Darunter fallen dann auch die Essinsekten.
Die Auswahl der genannten Gaststätten folgt einer Liste auf des Lieferanten „Wüstengarnele“.
(ph)