Ernährung: Jetzt wird’s auch noch „Pegan“!
Lowcarb, Superfood, Detox, Paleo, Ovolaktoveganismus – wohl niemand kann sich beschweren, dass wir nicht in einem spannenden Zeitalter der superinnovativen Ernährungsweisheiten leben. Wen wundert es bei diesen grenzenlosen Food-Hypes dann auch schon, wenn bereits erneut eine ernährungstechnische Non-Plus-Ultra-Lösung für Gesprächstoff sorgt? Ihr wohldurchdachter Name: „Pegan“.
Vegan + Paleo = Pegan
Der amerikanische Arzt Mark Hyman scheint nach langer Tüftelei nun endlich eine Möglichkeit entdeckt zu haben, wie man die vegane Ernährungsweise und die strengen Regeln der steinzeitlichen Paleo-Küche miteinander in Einklang bringen kann. Denn dies scheint auf den ersten Blick gar nicht so einfach zu sein: Der Begriff Paleo leitet sich ab vom Zeitraum des Paläolithikums, der Zeit der Jäger und Sammler. Da anno dazumal noch kein Ackerbau betrieben wurde, gilt es, Reis, Kartoffeln, Nudeln und Brot vom Speiseplan zu streichen. Sogar pflanzliche Öle und Hülsenfrüchte werden gemieden. Bei der veganen Ernährung dagegen steht rein pflanzliche Kost im Fokus. Die rund sechs Millionen Menschen in Deutschland, die sich vegan ernähren, verzichten auf jegliche Produkte vom Tier. Das heißt, auch auf Milch und Eier.
Wie also sieht eine „pegane“ Ernährung aus? Ganz einfach: viel Gemüse, wenig Zucker, kein Gluten, wenig Fleisch. Dies mag verdächtig an die klassische Ernährungspyramide erinnern, die in Posterform bereits die Schulklassenzimmer der 70er Jahre schmückte, doch hat Dr. Hymans innovatives Konzept ganz wissenschaftlich den sogenannten glykämischen Index im Sinn. Dieser gibt an, wie sich kohlenhydrathaltige Lebensmittel auf den Anstieg des Blutzuckerspiegels auswirken. Und was sagen die Experten zu den peganen Ernährungserkenntnissen?
Experten haben eine klare Meinung zu „pegan“
Olaf Lenzen, Leiter des Zentrums für Ernährungsmedizin am Berliner Vivantes Klinikum sagt dazu: „Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index zu vermeiden und grundsätzlich viel frisches Gemüse und Obst zu essen, ist absolut begrüßenswert – jenseits aller Trends in der Ernährung“. Noch deutlicher formuliert es Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland: „Trends kommen in Mode und fallen aus der Mode.“
Sicherlich ein wahres Wort, denn wer erinnert sich schon noch an die 5-Elemente-Küche, die vor einigen Jahren in aller Munde war? Seitdem bekannt geworden war, das auch der Big Mac den Ansprüchen dieser Ernährungslehre entspricht, ist es verdächtig still darüber geworden… (dpa/TH)