Dönerverbot: EU-Parlament kaum Entscheidungsgewalt
Echte Entscheidungsgewalt hätte das EU-Parlament in dieser Sache nicht, schreibt die WELT. Seit sechzig Jahren werde Phosphat für die tiefgefrorenen Fleischspieße verwendet. Ohne diesen Zusatz wäre es gar nicht möglich, dass das Fleisch genügend Halt bekäme. Es würde austrocknen und zerfallen.
Grund für das mögliche „Aus des Döners“ waren angebliche gesundheitliche Risiken, vor allem auf das Herz- und Kreislaufsystem. Deshalb legte der Umweltausschuss des EU-Parlaments einen Einspruch gegen die geplante Erlaubnis, Phosphat auch in tiefgekühlten Dönerspiessen einzusetzen, ein. Angeregt wurde dieses Veto durch eine Initiative von Sozialdemokraten und Grünen, erst eine Untersuchung durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit abwarten wolle.
„Lächerlich und Panikmache“
„Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft eine Aufnahme von bis zu 4200 mg Phosphat pro Tag als unbedenklich ein. Eine Portion Döner enthält aber gerade einmal 134 mg Phosphat. Zum Vergleich: Durch den Verzehr von Döner nimmt ein Unionsbürger im Jahr maximal so viel Phosphat zu sich wie mit 1,5 Liter Cola.“, postete die CDU-Abgeordnete, Renate Sommer, die auch Angehörige des Umweltausschusses ist am Donnerstag auf ihrer Facebook-Seite.
Endgültige Sicherheit wird es wohl erst nach der Plenarsitzung des EU-Parlaments geben, welche vom 11. bis 14. Dezember stattfindet. Allerdings wird vorerst wohl niemand in Deutschland auf seinen geliebten Döner verzichten müssen. (WELT/MJ)