Das sind die neuesten Trends für den Außer-Haus-Markt
„Nur Mut! Bestehende Konzepte sollten überdacht werden“ – dazu ruft der FoodZoom 2025 auf. Die Trendanalyse der Internorga, die in Zusammenarbeit mit Karin Tischer von food&more entstanden ist, bietet auch diesmal wieder wertvolle Einblicke in die Trends, die den Außer-Haus-Markt prägen. Erstmals wird der FoodZoom dabei als digitales Trendbooklet herausgegeben.
Der Bericht greift vier Themenbereiche auf, die die Gastronomie, Hotellerie, Bäckereien und Konditoreien aktuell und künftig bewegen werden. Die dargestellten Trends sind dabei so vielfältig und facettenreich wie die Branche selbst – von der emotionalen Inszenierung des Gästeerlebnisses, einer Streetfood-Reise um die Welt, der Food-Architektur der Städte bis hin zur gesundheitsorientierten Ernährung.
Trend 1: Emotions are Key
Im kulinarischen Bereich geht es nicht nur um das Essen. „Emotionen sind wichtiger denn je, um Gäste zu gewinnen und zu begeistern“, betont Karin Tischer. Denn Emotionen seien der treibende Motor, der die Menschen bewegt, und der Schlüssel zu Innovation, Verbindung und Erfolg. Gerade das Essen ist dabei emotional, persönlich und oft sogar intim. Und genau hierin liegt eine große Chance für die Gastronomie.
Ein Restaurantbesuch, der als einzigartiges Erlebnis gestaltet wird, weckt Emotionen und bleibt in Erinnerung. Entscheidend ist dabei ein harmonisches Gesamtkonzept. Von Speisen und Getränken selbst, ihrer Inszenierung und Storytelling, der Gestaltung und Atmosphäre im Restaurant, bis hin zum Servicepersonal – jedes Element trägt dazu bei, ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen.
Die Gastronomie kann dieses Potenzial gezielt nutzen, indem sie Gäste zu Multiplikatoren macht: Ästhetisch inszenierte Speisen, kreative Getränkekonzepte und ein durchdachtes Interieur schaffen nicht nur vor Ort besondere Momente, sondern auch Inhalte, die gerne geteilt werden – ob in persönlichen Erzählungen oder auf Social Media. Die persönliche Weiterempfehlung ist dabei die beste Werbung, die man bekommen kann.
Trend 2: Streetfood around the Globe
Streetfood fasziniert die Menschen und ist laut Karin Tischer überall auf der Welt bekannt und präsent. Es bietet eine unendliche Vielfalt – von einfachen Angeboten bis hin zu High-End-Kreationen, die sogar in der Fine-Dining- und Sternegastronomie zu finden sind. Es vereint lokale Traditionen mit internationalen Einflüssen. Gleichzeitig ermöglicht es Gästen, neue Geschmackserlebnisse zu entdecken.
Als Ausdruck des Snacking-Trends bietet Streetfood eine unkomplizierte Möglichkeit, zwischendurch zu genießen, ohne auf Qualität oder Kreativität zu verzichten. Gleichzeitig dient es als Experimentierfeld für neue kulinarische Ideen: Durch kleine Portionen können Gastronomen innovative Rezepte testen und neue Trends erproben – direkt mit und für ihre Gäste.
Der Internorga FoodZoom 2025 zeigt, wie Streetfood around the Globe dynamisch und wandelbar in unsere lokale Gastronomie integriert werden kann und den Megatrend „Snacking“ bereichert.
Trend 3: Die Food-Architektur der Städte
Der FoodZoom 2025 zeigt, wie urbanes Design, wirtschaftliches Neudenken und Gastronomie Hand in Hand gehen können, damit neue, bisher unbekannte Möglichkeiten geschaffen werden. Denn die derzeitige Situation in vielen deutschen Innenstädten – zwischen leerstehenden Immobilien und rückläufigen Besucherzahlen – stellt nicht nur eine Herausforderung dar, sondern eröffnet auch neue Chancen für den Außer-Haus-Markt. So bemühen sich viele Städte gegen den Leerstand und suchen nach Lösungen. Das bietet die Möglichkeiten, neu zu denken und innovative, kreative Wege zu gehen.
Ob Gastronomie, Hotel, Gemeinschaftsgastronomie, Bäckerei und Café, ob erfolgreich etabliertes oder aktuell herausgefordertes Konzept im Außer-Haus-Markt – der FoodZoom 2025 verdeutlicht, dass es sich lohnt, den Status quo zu prüfen und das Konzept bei Bedarf zu schärfen. Ein klares Konzept, einzigartige Key-Produkte und Storytelling können das eigene Unternehmen für die Zukunft stärken. Zudem sollte geprüft werden, inwiefern die Digitalisierung mit innovativen Technologien wie KI und Robotik den Betrieb noch erfolgreicher und resilienter gestalten könnte.
Trend 4: Healthy World Update
Frischen Wind in den Menüs verspricht der letzte Trend, das Healthy World Update. Das steigende Gesundheitsbewusstsein und der Wunsch nach einer bewussteren, nachhaltigeren Ernährung sind prägende Entwicklungen im Außer-Haus-Markt. Besonders der Plantarismus, d. h. die stärker pflanzenorientierte Ernährung mit gleichzeitig sinkendem Verzehr von Fleisch, Geflügel, Fisch und Molkereiprodukten, gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Das Angebot an pflanzlichen Proteinalternativen wächst. Sie bieten die Chance, den Markt zu revolutionieren – mit neuen Geschmackserlebnissen, die auf individuelle Bedürfnisse eingehen. Besonders Produkte auf Basis von Sonnenblumenprotein und Lupinen rücken verstärkt in den Fokus, da sie sowohl in Bezug auf Nachhaltigkeit als auch auf ihren Proteingehalt überzeugen.
Auch im Getränkesegment zeichnet sich ein deutlicher Wandel ab: No- und Low-Alkohol-Alternativen gewinnen zunehmend an Popularität. Die stetig wachsende Auswahl und die verbesserte Qualität dieser Produkte ermöglichen ein Genusserlebnis, das keine Kompromisse erfordert und eine bewusste Lebensweise unterstützt.
Bei allem steht der Genuss jedoch im Vordergrund. „Man ist nicht bereit, auf Genuss zu verzichten. Healthy darf es gerne sein, aber wenn in vollem Genuss“, betont Karin Tischer.
Handlungsempfehlungen: Mut und Effizienz
Abschließend gibt der FoodZoom 2025 noch Handlungsempfehlungen. Dabei zeigen u. a. sieben Mutmacher-Strategien, wie die vielfältigen Herausforderungen der Branche, wie gestiegene Kosten, Personalmangel, komplexe bürokratische Anforderungen und Ungleichheiten in der Besteuerung, angegangen werden können. Deutlich werden dabei auch die Auswirkungen auf die Effizienz, die die jeweiligen Mut-Ansätze mit sich bringen.
1. Mut zu „Mut-Ausbrüchen“!
„Wer in Krisenzeiten investiert, geht am erfolgreichsten aus diesen Situationen hervor“, betont Karin Tischer. Gerade Herausforderungen bieten die Chance, innovative Lösungen zu entwickeln und die Effizienz zu steigern. Wer also mutig handelt, der kann auch in herausfordernden Zeiten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.
2. Mut zum Perspektivwechsel!
Festgefahrene Denk- und Arbeitsweisen sollten hinterfragt werden und einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Denn häufig führt erst die Betrachtung aus einer anderen Perspektive zu innovativen Ideen und neuen, effizienteren Lösungsansätzen. So können durch einen mutigen Perspektivwechsel Prozesse optimiert und die gesamte Organisation agiler und leistungsfähiger gemacht werden.
3. Mut zu neuer Führungsverantwortung!
„Es braucht Entscheidung und kraftvolle Führung“, betont Karin Tischer. Das bedeutet, das Team angemessen mitzunehmen und zu führen. Hierbei hilft es, sich zu hinterfragen, wie man sein Team motivieren kann. Gemeinsame Rituale stärken z. B. das Teamgefühl und steigern das Engagement jedes Einzelnen.
4. Mut zur Selbstwirksamkeit!
„Die aktive Handlung stärkt die Dynamik, gibt Kraft und Selbstbewusstsein“, stellt Karin Tischer heraus. In schwierigen Zeiten sei man oft blockiert, manch einer käme sogar in eine Bewegungsstagnation. Hierbei sei die aktive Handlung wichtig, die wieder zu mehr Bewegung führt. „Gerade, wenn wir viel zu bewegen haben, ist es wichtig, sich selbst und dem Team Verantwortung und Vertrauen zu geben, sodass jeder Selbstwirksam arbeiten kann und merkt, dass er ein Teil des Ganzen ist“, erläutert Tischer. Wenn jeder mit kleinen Schritten etwas bewegen kann, kann der ganze Betrieb weiter wachsen und weiterkommen.
5. Mut zum Role Model!
Laut dem FoodZoom 2025 ist es zudem wichtig, die Rolle des Gastgebers mit Haltung, Authentizität, Herzlichkeit und Emotionen als Role Model vorzuleben. „Das ist wichtiger denn je in der heutigen Zeit“, betont die Tischer. Das bedeute, dass nicht nur die Führungskräfte, sondern das gesamte Team die Rolle des Gastgebers annehmen und ausfüllen sollte. „Das bringt einen anderen Spirit und die Gäste fühlen sich herzlich willkommen“, erläutert die Food-Trendforscherin.
6. Mut zum „Kulturwechsel“!
In Deutschland dominiert häufig die „Scheiterkultur“. Fehler gelten als etwas Negatives und werden abgewertet. In anderen Ländern, wie z. B. den USA, herrscht dagegen überwiegend eine offene Fehlerkultur. Hierbei werden Misserfolge als Chance gesehen, um daraus zu lernen und neu anzusetzen. Deshalb fordert der FoodZoom 2025 auf: "Nur Mut! Nicht warten, sondern direkt starten!
7. Mut zum Digiversum!
Die Digitalisierung mit KI hat sich zu einem eigenen Universum entwickelt und bietet vielfältige Möglichkeiten. „Keine Angst vor neuen Technologien!“, ruft der FoodZoom 2025 deshalb auf. Denn die Digitalisierung könne dabei helfen, Prozesse zu optimieren, effizienter zu arbeiten und Fehler zu reduzieren. Auch beim Personalmangel kann die Digitalisierung unterstützen. „Es müssen nicht immer die großen teuren Lösungen sein. Es gibt auch viele kleine Schritte, die weiterhelfen können“, betont Karin Tischer.
Die vollständigen Ergebnisse des Internorga FoodZoom 2025 stehen auf der online zum Download zur Verfügung.
(Hamburg Messe und Congress/SAKL)