Cannabis erobert Gastronomien und Brauereien
Vor wenigen Tagen ist in ganz Kanada die Marihuanapflanze legalisiert worden, was viele Unternehmer auf einen regelrechten Branchenboom hoffen lässt. In einigen Provinzen eröffneten bereits am ersten Legalisierungstag die Cannabis-Läden, doch noch nicht in jeder Gegend ist das begehrte Marihuana schon frei verkäuflich, wie beispielsweise in Ontario. Doch ab Herbst 2019 soll es auch dort so weit sein. „Wir haben Geduld“, sagt etwa Chris James, der Besitzer eines Cafés namens „Cannabis & Coffee“ in Toronto, der die kommende Zeit nutzen will, um alle Interessierten mit Infomaterial und Events über Cannabis aufzuklären. „Unser Hauptziel ist, das Stigma aus den Köpfen der Menschen zu entfernen“, sagt der Cafébesitzer, wobei er in der Legalisierung den ersten Schritt dazu sehe. Viele Unternehmer, Gastronomie-Startups und Firmen der Lebensmittelbranche erhoffen sich von der Legalisierung nun ein neues boomendes Geschäft. „Ein Tsunami der freien Auswahl wird die Kanadier treffen“, prophezeit beispielsweise Greg Pantelic, Chef von AHLOT, einer Firma, die seit einigen Tagen Cannabis online verkauft, „bald wird es schwierig sein, sich zwischen Hunderten von neuen Marken zu entscheiden“.
„Die Vielfalt an Cannabis-Produkten wird enorm sein!“
In Deutschland ist Besitz, Anbau und Handel von Cannabis-Produkten bisher noch verboten, wobei bei Verstößen oftmals hohe Geld- oder Haftstrafen drohen. Aktuelle Forderungen und Entwicklungen lassen jedoch bereits erahnen, dass sich derzeitig eine große Wende bezüglich der Cannabis-Legalisierung anbahnen könnte. So entwickelte die Markenagentur S/COMPANY bereits jetzt schon eine Strategie, um die deutschlandweit erste Cannabismarke in einem zukünftigen Markt effektiv zu positionieren. Im Falle einer Legalisierung von Cannabis könne somit augenblicklich mit der Vermarktung gestartet werden. Die Vielfalt an Cannabis-Produkten werde Fachexperten zufolge auch in Deutschland riesig sein. Die Rede ist bereits jetzt schon von essbaren Luxusartikeln, bunten Macarons und organischen Tees, die früher oder später auf den Markt kommen würden.
Usedom braut deutsches Cannabis-Bier
Beim Bier ist die deutsche Lebensmittelbranche schon einen guten Schritt weiter: Medienberichten zufolge soll auf der Ostseeinsel Usedom derzeitig das erste Cannabis-Bier Deutschlands gebraut und im Wasserschloss Mellethin zum Verkauf angeboten werden. Mit den kanadischen Begebenheiten ist diese Aktion allerdings nicht vergleichbar – das deutsche Bier enthalte lediglich THC-armen Nutzhanf, der keinerlei Rauschzustände hervorrufen könne. Schlossherr Jan Fidora soll diesbezüglich gegenüber der Ostsee-Zeitung erklärt haben, dass das Bier nach Rezepten aus dem 18. Jahrhundert hergestellt werde und sowohl Blüten wie auch Blätter der Cannabispflanze von Hand verlesen werden müssten. Ob es hierzulande irgendwann doch einmal etwas „berauschendere“ Hanfgetränke und -gerichte geben wird, bleibt vorerst abzuwarten. Ausgeschlossen ist es vielen Experten zufolge nicht.