Weniger Lebensmittelverluste
Ein Forschungsprojekt in Westafrika zeigt: Biobasierte Verpackungslösungen tragen dazu bei, dass lokale Lebensmittel länger haltbar bleiben, weniger Müll anfällt und eine Einkommensquelle für die Bevölkerung geschaffen wird. Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und die Universität Abomey-Calavi (Benin) haben gemeinsam mit lokalen Akteursgruppen nachhaltige Verpackungslösungen für drei Lebensmittelgruppen entwickelt.
Für die in Benin als Gemüse beliebten Blätter der afrikanischen Garten-Aubergine entwickelten die Forschenden einen Behälter mit Deckel, der mit einem antimikrobiell beschichteten Tuch ausgekleidet ist. Eine Verpackung aus Bioplastikfilm auf Basis der stärkehaltigen Maniok-Knolle eignet sich beispielsweise zur Aufbewahrung des traditionell hergestellten Käses „Waragashi“. Und um gegrilltes Hühnchen zu transportieren, experimentierten die Forschenden an Verpackungsalternativen aus Papier, die aus heimischen Pflanzen hergestellt werden kann. Durch die Beschichtung mit antibakteriellen ätherischen Ölen wird die Vermehrung von Erregern auf Lebensmitteln reduziert. Auch Bananenblätter, die zu Taschen gefaltet, mit Raffiafasern (Blattfaser der Bambuspalme) am Boden vernäht und danach mit einer dünnen Schicht Bienenwachs versiegelt wurden, kamen als hygienischer Transportbehälter zum Einsatz.
Das Projekt leistet einen effizienten Beitrag im Hinblick auf Nachhaltigkeit, da es direkt zur Haltbarkeit von Nahrungsmitteln und somit zur Lebensmittelsicherheit beiträgt. Ökologische Probleme, wie sie durch Plastikverpackungen entstehen, werden reduziert. Die Herstellung vor Ort bietet der Bevölkerung zusätzliches Einkommen. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Verbund-Forschungsprojekt „WALF-Pack“ wird von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung als Projektträger betreut.
(BZfE/MK)