Weiblich, gebildet, jung sucht – vegetarische Kost
Vegetarische und vegane Kost wird in den vergangenen Jahren immer stärker nachgefragt. Eine groß angelegte diesbezügliche Studie wurde dieser Tage im vegetarischen Wiener Restaurant TIAN präsentiert: In Österreich leben 5,7% der Gesamtbevölkerung vegetarisch oder vegan. Davon sind 76,6% Frauen, 64,6% verfügen über Matura/Uniabschluss. Wichtigste Altersgruppe sind mit knapp 30% die 20- bis 29-jährigen, häufigster Wohnort ist Wien (ein Drittel).
Als die ausschlaggebendsten Vorteile einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise geben laut Thomas Schwabl, Geschäftsführer des ausführenden Umfrageinstitutes Marketagent, 74,7% der Vegetarier und 84,8% der Veganer eine spürbar bessere Lebensweise, eine gesündere Ernährung (62,6% bzw. 78,8%) sowie Ressourcen-Schonung (58,2% bzw. 77,8%) an. Knapp die Hälfte aller Befragten (45,6%) verspürt nie das Verlangen nach nicht-vegetarischen und nicht-veganen Lebensmitteln. Schließlich gibt es mittlerweile zahlreiche fleischlose Ersatzprodukte, die insbesondere Männer als sehr große Bereicherung sehen (23,8% vs. 16,0% der Frauen). Auf Schnitzel muss nicht verzichtet werden – es wird in dem Fall eben auf Sojabasis hergestellt, statt aus Schweinefleisch. Apropos Verzicht: Am schwersten fällt es den Befragten, Käse (9,7%) und Speck (9,1%) von ihrem Speiseplan zu streichen, gefolgt von Huhn, Schnitzel und Wurst (jeweils 8,1%).
Mitleid mit Tieren als Hauptmotiv
Als Hauptauslöser für die Ernährungsumstellung werden im Rahmen der Studie in erster Linie Berichte über Massentierhaltung, Tiertransporte und Schlachtungen angegeben (47,0%). Vor allem in Hinblick auf Tierquälerei sowie die unzumutbaren Zustände bei der Tierhaltung (73,4%), fällt es 91,7% der Befragten leicht, vegetarisch oder vegan zu leben.
Die Schwierigkeit, auswärts zu essen, stellt für Vegetarier wie Veganer den markantesten Nachteil dar. Immerhin 6 von 10 Vegetariern und Veganern halten sich streng an die Kriterien der jeweiligen Ernährungsweise, so Schwabl. (CK)