Viele Käfigeier in verarbeiteten Produkten
Anlässlich des bevorstehenden Osterfestes hat Greenpeace Lebensmittel mit Ei unter die Lupe genommen. Während in den Supermarktregalen frische Eier aus Käfighaltung keinen Platz mehr haben, sind Käfigeier in eihaltigen Fertigprodukten nach wie vor enthalten. „Zwar ist das Osternest schon lange frei von Käfigeiern, aber in verarbeiteten Produkten werden sie immer noch viel zu oft versteckt“, sagt Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace in Österreich. Das bestätigt auch der Greenpeace-Marktcheck: Käfigeier werden bei Backwaren wie Gugelhupf, in der Mayonnaise aber auch in der Basis für Semmelknödel in Industriemarken immer noch eingesetzt. Bei den untersuchten Teigwaren und Eieraufstrichen kommt das Ei zumindest aus der Bodenhaltung oder der besseren Freilandhaltung.
Über 80 Prozent der Österreicher lehnen Eier aus Käfighaltung und das damit verbundene Tierleid ab. Dennoch essen die Österreicher laut Statistik im Schnitt bis zu einem Käfigei pro Woche. Über Flüssigei oder Eipulver in der Gastronomie und über Fertigprodukte aus dem Supermarkt landet es auf den Tellern. „Bei einem Drittel der eihaltigen Produkte im Handel fehlt die Angabe, wie das Huhn gehalten wurde oder woher es kommt. Das öffnet Tür und Tor für Eier aus Käfighaltung“, betont Kaller.
Herkunftskennzeichnung auch in der Gastronomie erwünscht
Dass den Österreichern Tierschutz in diesem Zusammenhang wichtig ist, bestätigt auch eine aktuelle Umfrage der Agrarmarkt Austria (AMA). Demnach entscheidet für 22 Prozent der Befragten die Haltungsform über den Einkauf der Eier. Für ein Fünftel der Studienteilnehmer ist die österreichische Herkunft das wichtigste Kaufkriterium. Die Frische steht an dritter, der Preis erst an fünfter Stelle. Die Angaben zu Herkunft und Haltungsform bei Frischeiern sind im Lebensmitteleinzelhandel gesetzlich vorgeschrieben. Mehr als die Hälfte der Befragten wünschen sich eine Herkunftsinformation auch bei Verarbeitungsprodukten wie Kuchen, Nudeln oder Mayonnaise. In der Gastronomie herrscht ebenfalls großes Interesse daran, woher die verarbeiteten Eier stammen. Für rund 70 Prozent ist die Herkunft sehr wichtig beziehungsweise wichtig.
Um Käfigei völlig auszuschließen und gleichzeitig auch die Umwelt zu schonen, empfiehlt Greenpeace Bio-Produkte: „Im Gegensatz zu vielen konventionell produzierten Fertigprodukten, kommt ‚Bio‘ garantiert ohne Tierleid und Gentechnik aus“, sagt Kaller. (CK)