Marktcheck

Viele Käfigeier in verarbeiteten Produkten

Diverse Fertigprodukte, wie Semmelknödel Fertigmischung, Mayonnaise, Senf, Kuchenmischungen und Nudeln auf einem Holzbrett
In verarbeiteten Produkten finden sich nach wie vor häufig Käfigeier. (© Greenpeace / Mitja Kobal)
Konsumenten sind Herkunft und Haltungsform von Eiern wichtig. Bei der Kennzeichnung der Herkunft von verarbeiteten Eiern besteht laut Greenpeace aber noch Nachholbedarf.
Donnerstag, 22.03.2018, 09:15 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Anlässlich des bevorstehenden Osterfestes hat Greenpeace Lebensmittel mit Ei unter die Lupe genommen. Während in den Supermarktregalen frische Eier aus Käfighaltung keinen Platz mehr haben, sind Käfigeier in eihaltigen Fertigprodukten nach wie vor enthalten. „Zwar ist das Osternest schon lange frei von Käfigeiern, aber in verarbeiteten Produkten werden sie immer noch viel zu oft versteckt“, sagt Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace in Österreich. Das bestätigt auch der Greenpeace-Marktcheck: Käfigeier werden bei Backwaren wie Gugelhupf, in der Mayonnaise aber auch in der Basis für Semmelknödel in Industriemarken immer noch eingesetzt. Bei den untersuchten Teigwaren und Eieraufstrichen kommt das Ei zumindest aus der Bodenhaltung oder der besseren Freilandhaltung.

Über 80 Prozent der Österreicher lehnen Eier aus Käfighaltung und das damit verbundene Tierleid ab. Dennoch essen die Österreicher laut Statistik im Schnitt bis zu einem Käfigei pro Woche. Über Flüssigei oder Eipulver in der Gastronomie und über Fertigprodukte aus dem Supermarkt landet es auf den Tellern. „Bei einem Drittel der eihaltigen Produkte im Handel fehlt die Angabe, wie das Huhn gehalten wurde oder woher es kommt. Das öffnet Tür und Tor für Eier aus Käfighaltung“, betont Kaller.

Herkunftskennzeichnung auch in der Gastronomie erwünscht
Dass den Österreichern Tierschutz in diesem Zusammenhang wichtig ist, bestätigt auch eine aktuelle Umfrage der Agrarmarkt Austria (AMA). Demnach entscheidet für 22 Prozent der Befragten die Haltungsform über den Einkauf der Eier. Für ein Fünftel der Studienteilnehmer ist die österreichische Herkunft das wichtigste Kaufkriterium. Die Frische steht an dritter, der Preis erst an fünfter Stelle. Die Angaben zu Herkunft und Haltungsform bei Frischeiern sind im Lebensmitteleinzelhandel gesetzlich vorgeschrieben. Mehr als die Hälfte der Befragten wünschen sich eine Herkunftsinformation auch bei Verarbeitungsprodukten wie Kuchen, Nudeln oder Mayonnaise. In der Gastronomie herrscht ebenfalls großes Interesse daran, woher die verarbeiteten Eier stammen. Für rund 70 Prozent ist die Herkunft sehr wichtig beziehungsweise wichtig.

Um Käfigei völlig auszuschließen und gleichzeitig auch die Umwelt zu schonen, empfiehlt Greenpeace Bio-Produkte: „Im Gegensatz zu vielen konventionell produzierten Fertigprodukten, kommt ‚Bio‘ garantiert ohne Tierleid und Gentechnik aus“, sagt Kaller. (CK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Jonas Grundner wird Chef de Cuisine im Gourmetrestaurant ice Q
Personalie
Personalie

Jonas Grundner wird Küchenchef im ice Q

Auf über 3.000 m zu kochen, ist sicherlich eine ganz eigene Herausforderung. Der gebürtige Vorarlberger Grundner freut sich aber über diese großartige Chance. Immerhin war auch schon James Bond zu Gast auf dem Gipfel des Gaislachkogls.
Gastro Summits
Messen
Messen

Drei Gastro Summits stehen in den Startlöchern

Neben Essen sind Friedrichshafen und Hannover die neuen Standorte der Gastro Summits. Bei dem Messeformat stehen Fragen für Hotels, Restaurants, Cafés und Cateringbetriebe im Fokus sowie aktuelle Entwicklungen, Trends, Inspirationen und Ideen für den eigenen Gastgewerbebetrieb.
Mitarbeiter eines Hotels
Österreich
Österreich

Neue Stammsaisonier-Regelung bringt Planungssicherheit

Um dem Mitarbeitermangel im Tourismus entgegenzuwirken, erleichtert Österreich die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften aus Drittstaaten. Dafür wurde nun eine neue Stammsaisonier-Regelung beschlossen.
Coronatest umringt von OP-Masken
Lockdown-Ausstieg
Lockdown-Ausstieg

Nach Erstimpfung: Österreich plant Test-Befreiung

Die kommenden Lockerungen in Österreich gehen mit Zutrittstest einher. Diese sollen nun jedoch bereits 21 Tage nach der Erstimpfung entfallen. Der Nationalrat hat eine entsprechende Gesetzesänderung auf den Weg gebracht.
Schild an Cafe-Tür: "Wir sind wieder da!"
Lockdown-Ausstieg
Lockdown-Ausstieg

Österreich öffnet Gastgewerbe ab 19. Mai

Gastronomie, Hotellerie, Kultur – in Österreich dürfen Mitte Mai praktisch alle Branchen wieder hochfahren. Die Regierung setzt trotz anhaltender Corona-Krise auf einen Neustart und eine Perspektive für Menschen und Wirtschaft.
Kaffeehauskellner mit Gesichtsschild bedient eine Kundin
Unzureichender Schutz
Unzureichender Schutz

Gesichtsschilder vor dem Aus

Die Regierung in Österreich plant offenbar ein Verbot der vor allem in Handel und Gastronomie beliebten Gesichtsschilder. Eine Übergangsfrist soll es jedoch geben.
Freundesrunde in einem Restaurant
Weitere verschärfung
Weitere verschärfung

Strengere Regeln für die Gastronomie

Statt wie bis dato zehn dürfen ab Freitag in Österreich indoor nur noch maximal sechs Personen an einem Tisch sitzen, eine einheitliche frühere Sperrstunde soll es derzeit aber keine geben.
Kaffeehauskellner mit Gesichtsschild bei einem Gast
Corona-Schutz
Corona-Schutz

Kommt das Aus für Gesichtsschilder?

Vor allem beim Gastro-Personal sind sie beliebt – die Gesichtsschilder. Doch deren Schutzwirkung ist umstritten und wegen der steigenden Infektionszahlen droht jetzt deren Verbot in Österreich.
Corona-Mundabstrich
Infektionsfall im Betrieb
Infektionsfall im Betrieb

Coronatest statt Quarantäne

Um das wirtschaftliche Leben im Herbst aufrecht zu erhalten, müsse ein „Freitesten“ ermöglicht werden, fordert der Österreichische Wirtschaftsbund.