Studie beleuchtet Akzeptanz für Insekten-Food
Insekten gelten bei vielen Gastronomen und Verbrauchern als Nahrungsmittel der Zukunft: Sie sind nahrhaft, gesund und produzieren deutlich weniger CO2 als Kühe oder Schweine. Doch wie starr hält die Bevölkerung an ihren eigenen Essgewohnheiten fest? Und wie kann das Vertrauen in alternative Ernährungskonzepte gesteigert werden? Mit diesen Fragen hat sich nun eine Forschungsgruppe beschäftigt und untersucht, welche Werbe- und Verkaufsargumente Menschen dazu motivieren könnten, Insekten zu verzehren. Durchgeführt wurde die Studie von Prof. Dr. Fabian Christandl von der Hochschule Fresenius in Kooperation mit den Prof. Sebastian Berger und Annika Wyss von der Universität Bern sowie Christian Bärtsch von der ESSENTO Food AG und Christina Schmidt von der Universität Köln. Dazu haben 180 Personen an einer experimentellen Untersuchung teilgenommen. Das überraschende Ergebnis: Insekten werden eher akzeptiert, wenn sie mit Verkaufsargumenten beworben werden, die unmittelbaren Genuss versprechen.
Vermarktung von Insekten als „Luxusprodukt“ erhöht die Akzeptanz
Die 180 Probanden erhielten zunächst einen von sechs eigens produzierten Werbeflyern eines Start-ups für Insekten als Lebensmittel. Dabei wurde einer Hälfte der Probanden ein Flyer mit Werbeslogans ausgehändigt, die die gesundheitsförderlichen und umweltfreundlichen Aspekte von Insekten betonten, so etwa mit Slogans wie „Fleisch war noch nie so gesund“ oder „Fleisch war noch nie so umweltfreundlich“. Die andere Hälfte der Probanden bekam dagegen Flyer vorgelegt, in denen Insekten als Luxusprodukte angepriesen und mit einem trendigen Lifestyle in Verbindung gebracht wurden. Anschließend wurden den Teilnehmern Mehlwurm-Schokopralinen angeboten. Das Ergebnis: 76,2 Prozent der Befragten, denen Insekten als Luxusprodukt präsentiert wurden, trauten sich, die Schokopralinen mit Mehlwürmern zu essen. Wurde dagegen herausgestellt, dass der Konsum von Insekten gut für die Umwelt oder die Gesundheit ist, waren es mit 61,3 Prozent signifikant weniger. „Aus unseren Ergebnissen lässt sich ableiten, dass die Werbung Insekten eher als Genussmittel anpreisen sollte. Mit dieser Strategie können sie tendenziell mehr Konsumenten davon überzeugen, Insekten mit auf den Speiseplan zu nehmen“, so Prof. Dr. Fabian Christandl. (ots/TH)