Reinheitsgebot für die Bratwurst?
Viele Bratwürste beinhalten immer noch geschmacksverstärkende Zusatzstoffe wie Mononatriumglutamat – vor allem aus industrieller Produktion. Als Lokalpatriot will Kilian Moritz für die fränkische Bratwurst jetzt ein Reinheitsgebot einführen.
„Sogar dem Geschmack der guten fränkischen Bratwurst wird nur zu oft mit Hilfsmittelchen auf die Sprünge geholfen“, sagt Moritz gegenüber der Main Post. Es falle ihm sehr unangenehm auf, dass selbst handwerkliche Metzger häufig auf Stoffe wie Mononatriumglutamat – E 621 – zurückgreifen. 500 Jahre nach dem bayerischen Bier-Reinheitsgebot sei deshalb die Zeit für ein „Fränkisches Wurst-Reinheitsgebot“ gekommen. „Ein bissle Frankenpatriotismus muss sein“, erklärt Moritz mit einem Augenzwinkern.
Geschmacksverstärker keine Seltenheit
Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen bestätigte gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa), dass die meisten Würste – auch im traditionellen Metzgerhandwerk – die künstlich hergestellten Stoffe enthalten.
Rund 30 fränkische Metzger und Gastronomen haben die Geschmacksverstärker nun aber satt: „Wir wollen uns als Handwerk von den großen Wurstfabriken absetzen“, erklärte Klaus Arnold, Metzger aus dem unterfränkischen Burkardroth (Landkreis Bad Kissingen). Mit Kilian Moritz wollen sie dort einen Reinheitsgebots-Verein gründen. Mitglieder des Vereins sollen sich freiwillig verpflichten, keine künstlichen Geschmacksverstärker mehr zu verwenden. Als Belohnung für ihre „gute Tat“ dürften sie sich dann mit dem Vereinslogo schmücken.
(dpa / fl)