In-vitro-Burger: Wie viele Deutsche würden zugreifen?
Da die Weltbevölkerung wächst, wird auch die Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln steigen. Die Nutztierhaltung hat negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima und ist auch mit einem hohen Wasser- und Flächenverbrauch verbunden. Eine nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Fleischproduktion könnte kultiviertes Fleisch sein. Dafür werden Muskelstammzellen aus einem Rind oder Schwein entnommen und im Bioreaktor, also außerhalb eines lebenden Organismus vermehrt.
Die Tiere müssen dafür nicht getötet werden. In Singapur gibt es seit 2020 Chicken-Nuggets aus Zellkulturen. In Deutschland ist In-vitro-Fleisch dagegen noch nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen. Ob es sich überhaupt durchsetzen würde, hängt neben rechtlichen und technischen Herausforderungen auch von der Akzeptanz der Konsumenten ab. Wenn es in den Handel käme, würde offenbar die Mehrheit der Verbraucher einen „In-vitro-Burger“ probieren. Jeder Zweite könnte sich sogar vorstellen, ihn öfter als Ersatz für herkömmliches Fleisch zu essen. Das sind Resultate einer Untersuchung der Universität Osnabrück.
Nachhaltigkeit heißt nicht unbedingt bereit für In-vitro
Rund 500 Erwachsene wurden online unter anderem zu ihren Essgewohnheiten, Wissen und Einstellungen zu kultiviertem Fleisch, speziell einem In-vitro-Burger, befragt. Nur jeder Dritte hatte bereits von „Fleisch aus dem Labor“ gehört und wusste, welche Technologie dahintersteht. Die meisten Teilnehmenden wären bereit, einen In-vitro-Burger zu probieren (65 %). Die Osnabrücker Ergebnisse liegen damit etwas über den Ergebnissen früherer Befragungen.