Immer mehr Mensen bieten vegane Speisen an
Der Veganuary läuft weiter auf Hochtouren. Auch an den Universitäten und Hochschulen des Landes beeinflusst der vegane Aktionsmonat die Speisekarten in den Mensen und Bistros.
Neben den umfangreichen pflanzlichen Angeboten gibt es im Januar nochmals deutlich mehr vegane Speisen. Hinzu kommen Aktionen und Angebote, die sich um die rein pflanzliche Ernährung drehen.
Hochschulen setzen neue Ernährungsmaßstäbe in ihren Mensen
Der Anteil an veganen Gerichten in den Mensen ist auch bereits außerhalb des Veganuary schon überdurchschnittlich hoch. Eine Stichprobe in der Unistadt Karlsruhe zeigt: Im regulären Semester sind in der größten Mensa des Studierendenwerks bereits ein Viertel der konsumierten Gerichte vegan – insgesamt rund 1.800 rein pflanzliche Mahlzeiten werden hier jeden Tag serviert.
Besonders die veganisierten Kantinen-Klassiker lassen die Quote steigen – 40 Prozent der Currywürste werden in der veganen Variante bestellt. Die anstehende Veganuary-Bilanz wird diese Zahlen nochmals erhöhen, denn als Januar-Special gibt es in den Cafeterien des Studierendenwerks zusätzlich vegane Wraps und Porridge.
Veganuary-Aktionen an deutschen Hochschulen
- Halle (Saale): Das Studierendenwerk setzt auf Preisparität und schafft ab Januar den Aufpreis für Pflanzenmilch ab. Zudem gibt es ein erweitertes Angebot an veganen Haupt- und Nachspeisen sowie Vegan Burger Days.
- Hannover: Unter dem Motto „Deine Mensa, deine Entscheidung! Probier’s mal vegan“ treten die zehn Mensen des Studierendenwerks in den Wettbewerb: Die Mensa, die im Aktionszeitraum die höchste Steigerung an verkauften veganen Gerichten vorweist, gewinnt – und lädt dann einen Tag zu kostenlosen veganen Desserts ein.
- Hamburg: In den zwölf Mensen gibt es ein tägliches Veganuary-Gericht (u. a. Amaranth Burger mit Rotkraut Coleslow, veganes Knusperschnitzel, Wakame-Karotten Bowl) sowie ein veganes Dessert. Die Pizza des Monats in der Pizzeria „Schlüters“ ist vegan („Piacere Vegano“).
- Paderborn: Der vegane Koch des Hauses gibt per Video Kochtipps. Unter den Studierenden wird die Teilnahme an einer Kochsession verlost. Zubereitet wird ein veganer Burrito – ein Topseller an allen Standorten des Studierendenwerks Paderborn.
- Leipzig: „Vegane Ernährung ist schon seit vielen Jahren nicht mehr aus unseren Mensen und Cafeterien wegzudenken. Wir unterstützen den Veganuary, weil wir ein Zeichen für bewusste Ernährung und Nachhaltigkeit setzen wollen“, so Uwe Kubaile, Abteilungsleiter der Mensen: „34 Prozent unserer Gäste verzichten mittlerweile auf Fleisch, 11 Prozent ernähren sich rein vegan.“ Die Mensa am Medizincampus hat für den Veganuary ein spezielles Angebot – ausschließlich vegane Desserts, Smoothies oder Drinks, täglich ein festes veganes Essen, sowie Pasta-Saucen, Wok-Beilagen, Brötchen und ein rein veganes Salatbuffet.
- Heidelberg: In den Cafés gibt es täglich zwei Klassiker in pflanzlicher Variante: Vegane Frikadellenbrötchen und plant-based Leberkäse im Brötchen. Zusätzlich zum umfangreichen Angebot gibt es eine vegane Burger-Aktion mit Patties auf Erbsenbasis.
- München: In den Mensen und Bistros sind im Veganuary knapp die Hälfte der Speisen vegan – und kulinarisch vielfältig: Gegrilltes Asiagemüse mit marinierten Erbsenprotein-Chunks, vegane Pho mit Tofu, Limettenpasta mit Pilzen, Erbsen, Cashews und Walnüssen und Laksa, eine malaysische Reisnudelsuppe, stehen unter anderem auf dem Menü.
- Gießen: Studierende schlagen vegane Rezepte vor, daraus entsteht ein digitales Kochbuch, das auf den Internetseiten der beteiligten Uni-Institutionen frei zugänglich ist. „Die Teilnahme am Veganuary spiegelt unsere Überzeugung wider, dass Nachhaltigkeit und Vielfalt in der Ernährung nicht nur zeitgemäß, sondern auch unverzichtbar sind“, sagt Guido Wolf, Gastronomieleiter der Uni Gießen.
Weitere Aktionen und Angebote gibt es unter anderem an Universitäten und Hochschulen in Darmstadt, Frankfurt (Oder) und Kaiserslautern-Landau.
Universitäten prägen neue Ernährungsgewohnheiten
Die Ernährungssoziologin Dr. Pamela Kerschke-Risch von der Uni Hamburg erklärt: „Die täglichen Ernährungsentscheidungen, die wir treffen, sind maßgeblich von Gewohnheiten und Normen geprägt. Universitäten und andere Ausbildungsstätten funktionieren wie ein Katalysator – junge Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen, Motivlagen und Interessen treffen hier aufeinander und tragen neu gewonnene Perspektiven in verschiedene Lebens- und Gesellschaftsbereiche.“
Das gelte laut Dr. Kerschke-Risch auch für die Ernährung: „Ist es in ihrem Alltag als Studierende selbstverständlich, pflanzliche Angebote und deren Vorteile – zum Beispiel für das Klima – wahrzunehmen, wird es das auch später im Berufs- und Privatleben sein.“
(Veganuary/CHHI)