Hygienevorschriften

Illegale Küche: Das Mongo`s muss Insekten von der Speiskarte nehmen

Frau führt Heuschrecke zum Mund
Das Mongo’s in Köln und Düsseldorf muss Grillen, Heuschrecken und Maden wieder vorerst wieder von der Speisekarte nehmen. (© weerapat1003 / fotolia)
Heuschrecken, Mehlwürmer und Grillen: Das Restaurant „Mongo’s“ wollte die exotischen Speisen aus dem „Dschungelcamp“ auf seine Speisekarte setzen. Mit den proteinreichen Snacks kam in Düsseldorf nun aber auch richtig Ärger auf den Betreiber zu.
Donnerstag, 13.07.2017, 11:12 Uhr, Autor: Felix Lauther

Wer sich in Düsseldorf die Kulinarik aus den Prüfungen des RTL-Dschungelcamps auf den Teller holen wollte, fand sein Glück im Restaurant der Kette „Mongo‘s“. Aktuell ist dort die proteinreiche Kost aber erst einmal von der Speisekarte verbannt worden, wie der „Express“ berichtet. Im Kühllager des Lokals sollen 300 Gramm Heuschrecken, 500 Gramm Grillen und ein Kilo Mehlwürmer gelagert worden sein, wie das Boulevardblatt weiter schreibt.

Das nahm die Düsseldorfer Lebensmittelbehörde zum Anlass, die Restaurantkette anzuzeigen, wie der Medienbeauftragte des Unternehmens, Dennis Heisterkamp gegenüber HOGAPAGE Today erklärt. Kurios, denn bereits 2013 bescheinigten die Veterinäramter in Mölln und Essen dem Inhaber Spiridon Soukas den unbedenklichen Verzehr der Insekten.

Im Düsseldorfer „Mongo’s“ gibt es vorerst keine Insekten mehr
Als die Düsseldorfer Behörde ein Verstoß gegen das Lebensmittelrecht und die Hygienevorschriften erkannte, nahmen andere Ämter ebenfalls Proben aus den Küchen des „Mongo’s“.

Der Argumentation der Düsseldorfer folgte nun das zuständige Amtsgericht der Hauptstadt Nordrhein-Westfalens und untersagte Soukas an diesem Standort vorerst die Lagerung und Zubereitung der Krabbeltiere. Gegen den Strafbefehl von 5.000 Euro legte er jedoch Einspruch ein. Mit einem Teilerfolg: Das Gericht verdonnerte ihn zu einer Zahlung von 2.500 Euro, die der Gastronom an die Düsseldorfer „Tafel“ spenden muss. „Es geht darum, dass Sie nicht wissen, ob die Insekten mit Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt wurden. Dadurch könnten sie zur Gesundheitsgefahr werden“, wie ihm die Richterin erklärte.

Für Spiridon Soukas ist das Vorhaben, Insekten-Gerichte auf der Speisekarte zu etablieren, aber nicht ausgeträumt. Ab dem 1. Januar 2018 gilt nämlich eine neue EU-Verordnung, die Mehlwürmer, Grillen und Heuschrecken in der Lebensmittelverordnung zulässt – „…und dann stehen sie bei uns auch wieder auf der Karte“, wie Soukas dem „Express“ verrät. (Express.de / FL)

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