Holycrab für „invasive Lebensmittel“ ausgezeichnet
„Die Bibel kennt 10 Plagen. 4 davon kann man essen“ – so prangt es in großem Lettern auf der Homepage des Unternehmen Holycrab, das für sein Konzept anlässlich der eat! berlin 2020 von der GASAG erstmals als kulinarischer Newcomer ausgezeichnet wurde. Der Grund für den Preis: Holycrab bietet exotische Delikatessen aus regionalen Quellen, beispielsweise den amerikanische Sumpfkrebs aus Berliner Gewässern oder die Nilgans aus Hessen, um tierische „Eindringlinge“ zu reduzieren und die heimische Tierwelt zu schützen. Der neu ins Leben gerufene GASAG-Preis für kulinarische Innovationen ist mit 5.000 Euro dotiert und soll sich grundsätzlich im Spannungsfeld zwischen Genuss und Nachhaltigkeit bewegen.
Schutz einheimischer Tierarten
Als besonders beispielhaft erschien der Jury aus Bernhard Moser (eat! berlin), Bernd Matthies (Tagesspiegel), Johannes Paetzold (radio eins) und Rainer Knauber (GASAG) die Idee, invasive Tierarten, die heimische Arten verdrängen, auf den Speisezettel zu bringen. Holycrab verarbeitet beispielsweise die massenhaft aufgetauchten Tiergartenkrebse zu schmackhaften Gerichten, die vor allem per Food-Truck vermarktet werden. Die Auswahl, aus der die Jury ihren Gewinner auszuwählen hatte, war erwartungsgemäß groß, zumal es keineswegs nur um Köche und Restaurants gehen sollte, sondern um das ganze Spektrum der Projekte und Ideen rund um Lebensmittel. Die Newcomer, die für den GASAG-Preis infrage kommen, werden durch Experten vom Gault & Millau, dem Tagesspiegel, radio eins der eat! berlin und der GASAG empfohlen. (ots/TH)