Lebensmittelkennzeichnung

Foodwatch verklagt Ernährungsministerium

Ein Aktenordner auf einem Gerichtspult
Hält das Ministerium wissenschaftliche Originalstudien hinsichtlich Lebensmittelkennzeichnungen unter Verschluss? Foodwatch jedenfalls klagt nun auf die Veröffentlichung derselbigen. (© sharpi1980/Fotolia)
Foodwatch will jetzt auf juristischem Wege die Herausgabe von Studienmaterial hinsichtlich der geplanten Lebensmittelkennzeichnungen erwirken. Damit sollen politische Entscheidungen nachvollzogen werden können. 
Dienstag, 30.07.2019, 09:31 Uhr, Autor: Thomas Hack

In der Debatte um neue Kennzeichnungen für Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln geht die Verbraucherorganisation Foodwatch juristisch gegen das Bundesernährungsministerium vor. Mit einer Klage beim Verwaltungsgericht Köln soll die Herausgabe von Studienmaterial durchgesetzt werden, wie Foodwatch dieser Tage in Berlin mitteilte. Nur durch eine Offenlegung der wissenschaftlichen Beratungsgrundlagen sei es der Öffentlichkeit möglich, die sachlichen Gründe politischer Entscheidungen nachzuvollziehen.

Foodwatch wirft Ministerium die Zurückhaltung von Unterlagen vor

Bei dem Streit geht es um eine Analyse verschiedener Nährwert-Logos, die das bundeseigene Max-Rubner-Institut für Ernährungsforschung im Frühjahr vorgelegt hatte. Foodwatch kritisiert, das Ministerium halte eine seit Herbst 2018 vorliegende „Original-Studie“ zurück, die dem aus Frankreich stammenden System Nutri-Score „ein positives Zeugnis ausstelle“. Foodwatch plädiert wie andere Verbraucherschützer sowie die SPD für das Nutri-Score-System. Das Ministerium hat zur Frage eines künftigen Logos eine Befragung begonnen, bei der vier Modelle bewertet werden – darunter Nutri-Score (Wir berichteten hier). Ein Ergebnis soll Ende September vorliegen. (dpa/TH)

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