Fleisch-Drama: Kommt der Rinderwahn zurück?
Vor rund 20 Jahren stürzte die BSE-Krise Landwirte und Fleischkonsumenten in große Verunsicherung. Verseuchtes Rindfleisch von Tieren, die den Erreger „Bovine spongiforme Enzephalopathie“ (BSE) in sich trugen, bedrohte die Existenz vieler Viehwirtschaften in Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Wer eine bestimmte Erbanlage besaß, erkrankte als Konsument des versuchten Rindfleisches an der tödlichen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
Für Mensch und Tier droht nun wieder eine Todeswelle. Englische Forscher haben eine neue Form der Creutzfeldt-Jakob-Variante (vCJK) entdeckt, wie die Bild Zeitung berichtet.
Ein 36-jähriger Brite wies bei Untersuchungen eine andere Erbanlage auf, die bislang nicht zur Hochrisiko-Gruppe für die tödliche Erkrankung galt. Diese genetische Konstitution ist viel weiter verbreitet und komme bei jedem zweiten Menschen vor. Der Mann sei inzwischen verstorben, wie die Forscher um Tzehow Mok im Fachjournal „New England Journal of Medicine“ berichten.
„Es ist davon auszugehen, dass weitere Fälle zu erwarten sind“, sagte Inga Zerr, Leiterin einer Forschungsgruppe an der Universität Göttingen gegenüber Bild Online. „Die Fallzahlen können jedoch nicht zuverlässig abgeschätzt werden.“ Die Ansteckungsgefahr bei einer noch nicht diagnostizierten Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung über Blut, Organspende oder chirurgische Instrumente könne nicht ausgeschlossen werden, wie Zerr weiter betont. (bild.de / FL)