Lebensmittel

DBV fordert neue Veggie-Bezeichnungen

Ein veganer Burger
Vegane Burger sollten dem DBV zufolge nicht mehr länger „Burger“ heißen dürfen. (©weyo/stock.adobe.com)
„Veggie-Bratling“ statt „Veganer Burger“ – Der deutsche Bauernverband (DBV) fordert mehr Klarheit bei der Bezeichnung von Fleisch- und Wurstimitaten.
Freitag, 09.10.2020, 08:56 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Deutsche Bauernverband unterstützt die europäische Kampagne „Ceci n‘est pas un steak“, welche betonen soll, dass die europäischen Landwirte den Verbrauchern sowohl tierische als auch pflanzliche Proteine bereitstellen. Dazu zählen auch Rohstoffe für vegane Produkte. Allerdings sollten Imitate wie Analogkäse und Fleischersatz mit eigener und ehrlicher Produktidentität auftreten, statt Bezeichnungen und Charakteristika von echten Fleisch- und Milchprodukten zu kopieren. Hier wäre mehr Kreativität gefragt, um das grundlegende Paradoxon der Nachahmerprodukte aufzulösen. Eine Branche, die den Anspruch hat, Mainstream zu werden, sollte es dem DBV zufolge nicht nötig haben, sich ihren guten Ruf aufzubauen, indem sie ihr Marketing auf existierende Produkte und den Kampf gegen diese Produkte ausrichtet, wie es in einem Statement heißt.

„Vegan-Fleisch“ erlaubt, „Vegan-Leder“ verboten

Der Deutsche Bauernverband fordert demnach die Hersteller der fleischlosen Nachahmerprodukte erneut auf, „sich bei der Bezeichnung ehrlich zu machen“. Die Imitate-Branche zeige sich allerdings von der Kritik unbeeindruckt und würde laut DBV noch nicht einmal die eigens für sie verfassten Veggie-Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuches anwenden. Dabei werde nach Ansicht des Bauernverbands argumentiert, die Schaffung der richtigen Bezeichnung, wie z.B. „Erbsenbratling“ bzw. dessen Vermarktung wäre zu kostenträchtig. „Das ist eine eher merkwürdige Form von Trittbrettfahrerei“, kritisiert DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. „Ein Marketing, mit dem das Original erst in Verruf gebracht und dann in der Bezeichnung kopiert wird, ist unlauter“, so Krüsken weiter. Deshalb sei jetzt die Schaffung eines EU-Bezeichnungsschutzes für Fleisch und Wurst geboten. Es könne nicht sein, dass im Lebensmittelrecht eine Bezeichnung wie z.B. „veganes Filet“ zulässig sein soll, während außerhalb dieses Bereichs z. B. die Bezeichnung „veganes Leder“ zu Recht unzulässig sei.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Kirchererbsenwasser wird zur Ei-Alternative
Mehrwert für Lebensmittel
Mehrwert für Lebensmittel

Food-Upcycling: Kichererbsenwasser wird zur Ei-Alternative

Kichererbsen können in der vegetarischen und veganen Küche vielseitig eingesetzt werden. Das ist nichts Neues. Neu ist hingegen, dass Kichererbsenwasser derzeit zur Superzutat bei natürlichen Ei-Alternativen auf pflanzlicher Basis avanciert.
Die beliebtesten pflanzlichen Alternativen.
Foodtrends
Foodtrends

Pflanzliche Lebensmittel bei Ikea

Die Gruppe bietet ihre beliebtesten pflanzlichen Alternativen ab Oktober preisgleich oder günstiger an als die tierischen Varianten. Das Angebot gilt für alle Filialen weltweit.
UFS Banner Advertorial
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Foodservice-Trend-Box: Neues ausprobieren, Trends umsetzen

Was eine gute Küche ausmacht? Der perfekte Mix aus Klassikern und neuen Food-Trends. Genau das bietet die kostenlose Foodservice-Trend-Box von Unilever Food Solutions & Langnese. Darin enthalten sind sechs speziell ausgewählte „Geheimzutaten“, um jedes Gericht zu verfeinern.
Ein Kunde mit Centstücken in einem Supermarkt
Preispolitik
Preispolitik

Klöckner sagt Billiglebensmitteln den Kampf an

Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat Dumpingpreisen für Lebensmittel den Kampf angesagt. Auch unfaire Handelspraktiken sollen mittels einer EU-Richtlinie verboten werden. 
Ein Balsamico-Essig
Gerichtsprozess
Gerichtsprozess

Italien will „Balsamico-Essig“ in Deutschland verbieten

Lebensmittel sind in Italien ein wichtiger Tourismusfaktor. Eine Produzentenvereinigung aus Modena beanspruchte nun die Nutzung des Begriffs „Balsamico“ für sich. Zu Recht? Jetzt gibt es einen Richterspruch dazu…
Ein Dönerspieß
Lebensmittelbehörden
Lebensmittelbehörden

Weimar verbietet „Döner“

In der Stadt Weimar wird es zukünftig keine „Döner“-Buden mehr geben. Denn der beliebte türkische Street-Food-Snack muss der Lebensmittelbehörde zufolge in „Drehspieß im Fladenbrot“ umbenannt werden. 
Eine Frau zeigt anklagend mit dem Finger auf jemanden
„Projekt Räderwerk“
„Projekt Räderwerk“

Neue Kontroll-Organisation schikaniert Gastronomen

In Norddeutschland schlossen sich Behörden, Kommunen und weitere Entscheidungsträger zum Projekt „Räderwerk“ zusammen. Ihr Ziel: In einem „ganzheitlichen Bekämpfungsansatz“ Verstöße in der Gastronomie aufzudecken. 
Kontrolleuere in einer Großbäckerei
Neues Gerichtsurteil:
Neues Gerichtsurteil:

„Verbraucher haben Anspruch auf Lebensmittelkontrollberichte!“

Das Verwaltungsgericht München hat entschieden: Verbraucher haben ein Recht, Berichte über Lebensmittelkontrollen und Beanstandungen bei Restaurants, Bäckereien und anderen Lebensmittelbetrieben einzusehen. 
Eine EU-Flagge und ein Burger, in dem ein messer steckt
Europapolitik & Gastronomie
Europapolitik & Gastronomie

EU-Agrarausschuss will „Veggie-Burger“ verbieten

Aus dem Europäischen Parlament wird derzeitig gefordert, angeblich verwirrende Produktnamen wie etwa „Burger“ für vegetarische Produkte zu verbieten. Die Bayernpartei nennt dies „Aktionismus unterbeschäftigter Bürokraten“.