Bioland fordert verbindliche 50-Prozent-Bio-Quote
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl erinnert Bioland die Politikerinnen und Politiker im Wahlkampf daran, die nötigen Weichen für den Bio-Ausbau in Deutschland zu stellen. Dem Bereich der Außer-Haus-Verpflegung müsse dabei eine Schlüsselrolle zukommen. „Die Zeiten erfordern ein Handeln auf allen Ebenen und der Ausbau der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Artensterben, Umweltzerstörung und den Klimawandel“, so Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik und Kommunikation bei Bioland.
Außer-Haus-Markt: Schwung durch verbindliche 50 %-Bio-Quote
Zu den konkreten Maßnahmen gehört zum Beispiel eine verbindliche Bio-Quote in öffentlichen Mensen und Kantinen, die dem Außer-Haus-Markt den dringend nötigen Bio-Schwung verpassen würde. Denn von den Millionen Essen, die täglich über Deutschlands Kantinen-Theken gehen, ist bisher nur ein sehr geringer Teil Bio. Das kürzlich von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner offensichtlich für den Wahlkampf noch mal aufgewärmte Ziel von 20 Prozent Bio in den Bundeskantinen reicht dabei nicht aus, um einen wirksamen Effekt zu erzielen. „Wir fordern eine Mindestquote von 50 Prozent. 20 Prozent Bio-Anteil Prozent sind viel zu wenig, um eine wirkliche Änderung der Speisepläne Richtung Bio herbeizuführen. Bei der Quote ist damit zu rechnen, dass in den meisten Fällen nur einige, günstige Komponenten ausgetauscht werden“, ergänzt Wehde.
Vorbild Dänemark
Wie es besser geht, zeigt ein Blick zu den nördlichen Nachbarn: In Dänemark gab es den politischen Willen und ein wirksames Gesamtkonzept für Bio. So gingen die Öko-Umstellung der Landwirtschaft und der öffentlichen Gastronomie Hand in Hand. Flankiert wurde das Programm von saisonal abgestimmten Speiseplänen in den Küchen sowie einer fundierten Ernährungsbildung. Eine Zahl untermauert den Erfolg des Projekts: Der Bio-Anteil in den öffentlichen Kantinen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen liegt nach letztjährigem Stand bei 90 Prozent. Im gleichen Zeitraum gab es in den Kantinen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) übrigens nur 10 Prozent Bio-Lebensmittel.
(Bioland/NZ)