Foodtrends

Bio-Branche verzeichnet Rekordumsätze

ein Koch mit Gemüse
Der Trend zu Bio-Lebensmitteln boomt weiter. Dies müsse nun auch die Politik nutzen, meinen manche Fachexperten. (© karepa/stock.adobe.com)
Bio-Produkte legten im Jahr 2020 doppelt so stark zu wie der Lebensmittelmarkt insgesamt. Davon profitiert auch die Biofach 2021 mit rund 1.400 Ausstellern, die dieses Jahr virtuell stattfindet.
Donnerstag, 18.02.2021, 08:56 Uhr, Autor: Thomas Hack

Im Jahr 2020 haben Bio-Lebensmittel einen Rekordumsatz von fast 15 Milliarden Euro erzielt – ein Plus von mehr als 20 Prozent. Bio legte damit nach Angaben des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) doppelt so stark zu wie der Lebensmittelmarkt insgesamt. „Da ist eine andere Wertschätzung entstanden“, sagte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zur Eröffnung der weltgrößten Naturkostmesse Biofach in Nürnberg, die in diesem Jahr allerdings nur virtuell stattfindet.

1.400 Aussteller auf der Biofach 2021

Auf der Biofach und der parallel veranstalteten Naturkosmetikmesse Vivaness zeigen bis Freitag rund 1.400 Aussteller aus mehr als 80 Ländern ihre Neuheiten. Trends sind nach Angaben der Veranstalter unter anderem Fleischersatzprodukte, Lebensmittel mit weniger oder gar keinem Zucker, nachhaltige Verpackungskonzepte und Naturkosmetik ohne Wasser. Besonders die Direkt- und Onlinevermarktung wie Hofläden und Bio-Abokisten boomten nach BÖLW-Angaben im vergangenen Jahr.  Eine Erklärung dafür liefert eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts AMM zur Glaubwürdigkeit von Bio. Danach genießen vor allem die Bio-Bauern großes Vertrauen. „Eine immer größere Zahl von Konsumenten sagt, sie beziehen am liebsten direkt vom Erzeuger“, sagte Studienleiter Joachim Riedl von der Hochschule Hof. An zweiter Stelle folgten Biofachhandel und danach die Wochenmärkte.

„Bundesregierung muss Bio-Boom nutzen“

Diesen Schub auf dem Bio-Markt müsse die Bundesregierung nun nutzen, forderte der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein. Nach deren Plänen soll 20 Prozent der deutschen Agrarfläche bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden. Die EU-Kommission will sogar einen Ökoland-Anteil von 25 Prozent. „Ziele allein reichen nicht“, betonte Löwenstein. In der EU-Agrarpolitik sei ein Kurswechsel nötig, der denBio-Höfen mehr finanzielle Planungssicherheit gebe. (dpa/TH)

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