Bienen und Honig: Stadt schlägt Natur
Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen haben eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Bedingungen zur Honigproduktion zwischen Stadt und Land vergleichen soll. Dabei fanden die Experten heraus, dass „Stadtbienenvölker“ wesentlich produktiver sind als „Landbienen“. So kam ein Bienenvolk in Berlin im Durchschnitt auf 47 Kilogramm Honig, in Hamburg auf 40 Kilogramm. Der bundesweite Durchschnitt liegt dagegen bei lediglich 30 Kilogramm. Städte bieten für Bienen bessere Bedingungen als landwirtschaftliche Felder und Wiesen. Die Vielfalt an Pflanzen ist in den städtischen Parks und Gärten wesentlich höher als auf dem Land. Zudem würden außerhalb der Städte häufig Nutztiere die wichtigen Blüten essen und das starke Düngen sowie das Spritzen von Pestiziden würde die Zahl der dort lebenden Bienen dezimieren.
Krankheitsrisiko ist in den Städten höher
Zwar ist die Honigproduktion in urbanen Gebieten höher als in ländlichen Regionen, dafür ist jedoch das Risiko zu erkranken auch für Bienen in Städten höher. Bereits eine frühere vergleichbare Studie zu Hummeln habe gezeigt, dass Städte aufgrund ihrer Bevölkerungsdichte viel gefährlicher sind, wenn es darum geht, Krankheiten zu übertragen.
Bei dieser Entwicklung sei vor allem zu bedenken, dass, bei einer Fortführung dieses Trends, bald nicht mehr ausrecihend Tiere vorhanden sind, um auf dem Land Obst- und Gemüsepflanzen ausreichend zu bestäuben, so die Grünen-Politikern Bärbel Höhn. Die Lösung könne hier nur deutlich weniger Pestizide und mehr Ökolandbau sein. (Spiegel Online / MJ)