Ernährung

Berlin: KITA verbietet Schweinefleisch

Silhouette Schwein
In der Kindertagesstätte „Zaubermäuse“ in Berlin-Steglitz verzichten haben die Verantwortlichen Speisen mit Schweinefleisch von der Karte gestrichen. (© pixabay.com)
Aufregung an der Spree: Die Kindertagesstätte „Zaubermäuse“ in Berlin verzichtet bereits seit einiger Zeit komplett auf Schweinefleisch. Schnitzel, Würstchen und Co. sind für die Kleinen tabu. Nicht alle sind mit dieser Richtlinie einverstanden.
Donnerstag, 30.03.2017, 10:15 Uhr, Autor: Felix Lauther

Schweinefleisch-Boykott in der Kindertagesstätte „Zaubermäuse“ in Berlin-Steglitz. Seit Jahren bereits verzichtet die KITA auf sämtliche Produkte, die Schweinefleisch enthalten – und das hat nicht vorrangig nur religiöse Gründe. Eltern und Kinder hätten sich bereits an den Umstand gewöhnt, sagen die Betreiber. Dennoch sprechen nicht alle Eltern mit der gleichen Zunge. Gegenüber dem Fernsehsender RTL sagt eine Mutter: „Wer von den Kindern Schweinefleisch essen will, sollte dies auch bekommen“. Eine andere Mutter sieht das im Interview gelassener: „Zuhause kochen wir selbst ab und zu mit Schweinefleisch, so dass mein Kind darauf nicht gänzlich verzichten muss.“

„Saudoofe“ Entscheidung
Kritik an der entscheidung der KITA-Verantwortlichen kommt aus den Reihen der Lokalpolitik Berlins. Marcel Luthe kann den Verzicht nicht nachvollziehen und fordert die Rückkehr zum Schnitzel: „Es wurde von Seiten der KITA behauptet, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung der Meinung ist, dass Schweinefleisch sei etwas Schlechtes, das Gegenteil ist der Fall. Sie empfiehlt in ihren Richtlinien den Verzehr von Produkten wie Schweinebraten.“

Die KITA „Zaubermäuse“ ist mit ihrem Schweinefleisch-Bann nicht allein auf weiter Flur. Immer mehr Kindertagesstätten – vor allem in Ballungsgebieten – verzichten auf Schnitzel, Bratwurst und Cordon bleu. In Zeiten von immer mehr Kindern aus muslimisch lebenden Familien, nehmen viele KITAS bereits Rücksicht auf deren kulturelle Haltung gegenüber Schweinefleisch.

Zuspruch von Ernährungsberaterin Mona Poulev
Bei den „Zaubermäusen“ in Berlin-Steglitz habe man in erster Linie aus gesundheitlichen Aspekten Schweinefleisch-Produkte vom Speiseplan genommen. „Das Schweinefleisch ist im Vergleich zu anderen tierischen Fleischprodukten zu sehr belastet“, erklärt die KITA-Leiterin Bernadette Ludwig-Scholz. Zuspruch zu dieser Entscheidung gibt es von Ernährungsberaterin Mona Poulev. Die Zusammensetzung der Nährstoffe im Schweinefleisch sei nicht so gut wie z. B. bei einem mageren Stück Rinderfilet oder Geflügelfleisch. Zudem seien Schweine die einzigen Tiere, die nicht über die Hau schwitzen, so dass die Gifte im Körper nicht über die Schweißdrüsen „herausgeschwitzt“ werden können und somit im Fleisch bleiben. (rtl.de / FL)

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